Die Arbeitsmarktentwicklung in der Stadt Hagen im Juni 2019
Eintrübung schon vor der Sommerpause: Arbeitslosenquote steigt auf 10,2 Prozent

Foto: Hagen-Vorhalle

Der Arbeitsmarkt in der Stadt Hagen hat sich im Juni weiter eingetrübt. Die Zahlder Arbeitslosen stieg um 166 oder 1,6 Prozent auf jetzt 10 234. Die Arbeitslosenquote insgesamt erhöhte sich um 0,2 Punkte auf 10,2 Prozent. Vor genau einem
Jahr waren es 9,2 Prozent.

„Von einer Belebung kann inzwischen keine Rede mehrsein. Die Erwerbslosenzahlen steigen in allen Personengruppen und der Abstand zur Vorjahresarbeitslosigkeit wächst deutlich an. Steigende Zahlen sind nur bei
den Jüngeren eine für Juni saisonübliche Entwicklung. Grund sind die auslaufendendreijährigen Ausbildungsverträge, an deren Ende viele Junge Leute in eine Phase der Übergangsarbeitslosigkeit eintreten“, so Maren Lewerenz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Insgesamt haben sich im ersten Halbjahr 2019 fast 12.700 Personen arbeitslos gemeldet, über 1.100 oder 9,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum“. Neue Daten zeigen hingegen Stabilität bei der Beschäftigung. Die Zahl der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hagen ist mit rund 71.200 gegenüber dem Vorjahr um 600 gestiegen.“
Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung entwickelten sich parallel: 2322 Arbeitslosewaren bei der Arbeitsagentur gemeldet (103 oder 4,6 Prozent mehr als im Vormonat), und 7912 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (63 oder 0,8 Prozent mehr). Inzwischen fällt auch der Vorjahresvergleich in beiden Rechtskreisen sehr ungünstig aus: 271 oder 13,2 Prozent mehr Erwerbslose bei der Arbeitsagentur als im Juni letzten Jahres,  genau 771 oder 10,8 Prozent mehr beim Jobcenter. Insgesamt ist die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Hagen jetzt um 1.042 höher als vor zwölf Monaten (+ 11,3 Prozent).  Dies betrifft alle Personengruppen mit Ausnahme der Langzeitarbeitslosen; hier
gab es mit 4.170 aktuell 38 weniger (- 0,9 Prozent).

Kräftenachfrage etwas besser

Trotz der steigenden Arbeitslosenzahlen war die Arbeitskräftenachfrage im Juni wieder besser. 452 Stellen wurden neu gemeldet, 45 mehr als im Mai (+ 11,1 Prozent). Sie lag damit auch über dem Vorjahresniveau (+ 3,7 Prozent).
Den größten Bedarf hatte wie gewohnt die Zeitarbeit (227 Stellen). Es folgten das Ge-sundheitswesen (60) und der Handel (42). Das Verarbeitende Gewerbe meldete 22 Stel-len. Die Logistik benötigte 19 Arbeitnehmer. Das Gastgewerbe hatte Bedarf an 15 neuen Mitarbeitern.Im Gesamtstellenbestand der Arbeitsagentur befinden sich aktuell 2572 Stellen, 91 mehr als im Mai (+ 3,7 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 68 Stellen (- 2,6 Prozent).

Gesamteinschätzung

Nach dem frühen Ende der Frühjahrsbelebung hat sich der heimische Arbeitsmarkt in den letzten Monaten deutlich abgekühlt. Noch deutlich vor der Hauptferienzeit steigen die Arbeitslosenzahlen in Hagen weiter. Die Anzeichen für eine konjunkturelle Eintrübung mehren sich.
Im Juli wird sich die Arbeitsmarktlage mit der Hauptferienzeit und der damit verbundenen Sommerpause weiter verschlechtern.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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