A 45 Rahmedetalbrücke
Desaster Rahmedetalbrücke nicht wiederholen.
Guten Tag,
nach eineinhalbjähriger Brückensperrung zeigt sich das die Entscheidung zur Brückensprengung vor dem Neubau der ersten Brückenhälfte eindeutig falsch war. Schwierigkeiten beim Grunderwerb, bei der Auftragsvergabe, dem nahenden Wintereinbruch usw. verzögerte die nun geplante Sprengung am 7. Mai.
Der Neubau der, den Gesamtverkehr tragenden, ersten Brückenhälfte samt Verschwenkungstrecke mit bewehrter Erde/Gabionen, seitlich neben der vorhandenen Brücke - siehe Anhang und weitere Berichte im Lokalkompass Hagen Rubrik Politik, könnte inzwischen mindestens zur Hälfte erfolgt sein. Kostenersparnis ca. 400 Millionen € für den Zeitraum, sowie unberechenbare Nerven, Unfälle und Gesundheitskosten bei den Bürgern Lüdenscheids erhöhen den volkswirtschaftlichen Gesamtschaden noch weiter.
Für die Autobahn GmbH, vormals Strassen NRW sind aber offenbar zwanzig Meter Achsverschiebung um Bauzeit zu sparen keine Lösung. Nach Auskunft der Behörden ist es geradezu unmöglich und zu teuer seitlich eine Fahrbahnverschwenkung für die erste gesamtverkehrtragende Brückenhälfte zu bauen. Nun weiß ich nicht warum, da seitlich der vorh. Fahrbahn ein 40 m Streifen Bebauungsfrei ist und Grunderwerb nicht anfällt, es ist nur Flächentausch von Rechts nach links. Nein da baut man lieber teure, umweltbelastende Provisorien für Brückenquerverschübe, um bloß nicht um im Maximum gut zwanzig Meter von der vorgefundenen Linienführung abzuweichen.
Der konventionelle Abbruch (oder vielleicht auch Sprengung) der alten Brücke hätte dann, in aller Ruhe nach Grunderwerb usw., mit Langarmbaggern und Kraneinsatz von der neuen Brückenhälfte erfolgen können der Verkehr in beide Fahrtrichtungen, ein- zweispurig, trotzdem schon über die neue erste Brückenhälfte fließen können.
Nur wegen zwanzig Meter dauerhafter Verschwenkung der A 45 und einem Flächentausch von rechts nach links (auch für Haselmäuse) in dem Bereich, müssen
Anlieger nun unnötig noch länger mit Gestank und Abgasen leben sowie zeitraubende, umweltbelastende Umwege fahren. Volkswirtschaftlicher Schaden pro Tag ca. eine Millionen Euro oder mehr.
Außerdem wäre auch hier eine Reduziehrung der Überbaulänge durch den Aufbau mit bewehrter Erde/Gabionen im Widerlagerbereich möglich. Es sind dann weniger Bückenpfeiler erforderlich. Auch könnten dann einfachere Stahlverbundsysteme (siehe Hessen) mit doppel T-Trägern, oder Unterbögen zum Einsatz kommen.
Es geht darum der Autobahn GmbH Möglichkeiten aufzuzeigen für weitere Brücken, hier bei der Rahmedertalbrücke muß man leider ein Totalversagen der zuständigen Behörden und Politiker beklagen. Was dort mit bewehrter Erde/ Gabionen umsetzbar gewesen wäre sollte bei weiteren Ersatzbrückenneubauten berücksichtigt werden. Insbesondere geht es bei diesen Brücke um schnelle Ausführung. Da weiß ich liegen auch die großen Vorteile dieser Bauweise. Ewt. könnte man auch vor dem Abbruch des alten Bauwerks die Böschungen seitlich hochbauen. Die mit bewehrter Erde und Gabionen seitlich unterbauten Brückenenden könnten dann, da unterbaut, herkömmlich abgebrochen werden. Würde ewt. auch die vorhandene seitliche Bebauung schonen. Außerdem sollen doch riesige Mengen an Boden für eine sogenannte Fallmatratze angefahren werden, diese könnten dann ewt. auch vor Ort verbaut werden. Wie gesagt es ist immer am nachhaltigsten, umweltfreundlichsten und preiswertesten jede Form von Provisorien, auch Querverschübe, zu vermeiden. Bei der Brücke Brunsbecke und Kattenohl hat man leider die Bauweise bewehrte Erde/Gabionen nur für Geräteaufstellflächen genutzt. Diese werden verrückter Weise wahrscheinlich auch wieder zurückgebaut, so verursacht man unötige Umweltbelastung und verprasst Steuergeld.
Ich komme nun nochmal auf die vielfältigen Möglichkeiten des Erdbaues mit bewehrter Erde und Gabionen, auch in großer Höhe zurück. Mehrfach war dies auch Thema beim Dresdener Brückenbausymposium. Dazu sind im Anhang ein paar Beispiele aufgeführt. Bei der nun geplanten Sprengung der Rahmedetalbrücke und durch andere Brückenabrisse steht reichlich recycelter Betonabbruch zur Verfügung. Eine sinnvolle Verwendung wäre im Böschungsbereich der neuen Widerlager ewt. auch mit eine Bohrpfahlgründung an. Die Bohrpfähle zusammen mit bewehrter Erde und Gabionenwänden o.ä. bis zur Gründungshöhe der Widerlager bauen und nach erreichen der Planumshöhe in die neuen Widerlager einbinden. Das erforderliche Baumaterial kann zum großen Teil über die gesperrten Anschlußstrecken der A45 erfolgen.
Durch den Aufbau von Gabionen und bewehrter Erde könnte auch eine Verkürzung der gesamten Brückenlänge erreicht werden.
Es ist zu bedenken das zum Beispiel bei der Lennetalbrücke ein Meter Brückenlänge von 40 m Breite Kosten zwischen 170.000 und 180.000 € verursachte, (20-30 % davon sind hier geschätzte Kosten für den Querverschub). Also Vorteile bei verringerten Brückenlängen sind Beseitigung von Unfallschwerpunkten bei Glätte, geringere Kosten, bei Wartung. Die eine oder ander Brücke im Zuge der A 45 kann auch ganz entfallen und durch einen Damm -bewehrte Erde/Gabionen mit Kastenprofil zur Unterfahrung der A45 ersetzt werden.
Gruß
R. Paul
Autor:Reinhold Paul aus Hagen |
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