Stadt Hagen stellt klar
Abhängen der israelischen Flagge diente ausschließlich der Deeskalation
Wie auch schon im vergangenen Jahr, hat die Stadt Hagen am vorigen Mittwoch, 12. Mai, auf Bitten des Präsidiums der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft in Berlin vor ihrem Rathaus die israelische Flagge gehisst. Damit wurde auf den Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland am 12. Mai 1965 hingewiesen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse im Nahen Osten, wurde das Hissen der Flagge von zahlreichen Menschen als einseitige Solidaritätsbekundung bezogen auf den aktuellen Konflikt aufgefasst. Dies lässt sich an einer Vielzahl von Beschwerden ablesen, die im Laufe des Mittwochvormittags an unterschiedlichen Stellen der Verwaltung sowie bei der Polizei eingegangen sind - und zwar sowohl telefonisch, per E-Mail als auch über diverse Kanäle der Sozialen Medien.
Gegen Mittag erreichte die Stadt Hagen die dringende Aufforderung der Polizei, durch ein sofortiges Abhängen der Flagge eine sich abzeichnende Eskalation zu verhindern. Die Verwaltung hat darauf unmittelbar reagiert. Dazu Oberbürgermeister Erik O. Schulz: "Wir sind seit vielen Jahren in unserer Stadt darum bemüht, das friedliche Miteinander der Religionen wo immer es geht zu unterstützen. Wir sind eine vielfältige Stadt, in der die Menschen friedlich zusammenleben. Mit dem am Mittwochmittag erfolgten Abhängen der israelischen Flagge haben wir uns in keiner Weise einseitig in dem aktuellen Konflikt im Nahen Osten positioniert. Für uns ging es einzig und allein darum, für eine Deeskalation in einer sich möglicherweise zuspitzenden Situation zu sorgen. Wir wollen ein friedvolles Miteinander aller Menschen in unserer Stadt!"
In großer Sorge um die Menschen in Hagens israelischer Partnerstadt Modi'in hat sich Oberbürgermeister Schulz in einem emotionalen Brief an seinen dortigen Amtskollegen Haim Bibas gewandt. Darin heißt es unter anderem: "Ich hoffe inständig, dass die Angriffe und das furchtbare Blutvergießen schnell ein Ende finden und sich auf allen beteiligten Seiten sehr bald die friedliebenden Kräfte durchsetzen können. Die Bürgerinnen und Bürger Hagens sind wie schon in der Vergangenheit in diesen schwierigen Zeiten in Gedanken bei den Menschen in ihrer Partnerstadt Modi'in. Wir wünschen Ihnen von ganzem Herzen, dass sie bald wieder zu einer stabilen Zeit des Friedens zurückkehren können. Wir denken in langjähriger Verbundenheit an Sie und beten für die Menschen in unserer Partnerstadt."
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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