Nach der Renaturierung
Die Lenne als neues Ausflugsziel: Besuch mit Regeln und Rücksichtnahme
Als neues Ausflugsziel, mit Hund oder ohne, badend, grillend oder einfach nur sitzend: Hagener nutzen den Bereich an der Lenne auf verschiedenste Art und Weise. Durch den Umbau fühlt sich aber nicht nur der Mensch zur Lenne hingezogen. Viele heimische Tier- und Pflanzenarten finden in diesem neuen Lebensraum ein Zuhause. Aus diesem Grund appelliert das Umweltamt an Besucher, den neuen Naturraum rücksichtsvoll zu genießen.
Lebensraum für Flussregenpfeifer und Uferschwalbe Seit der Fertigstellung des ersten Abschnitts der Lenne-Renaturierung, die aktuell an einem weiteren Abschnitt fortgesetzt wird, lockt es viele Hagenerinnen und Hagener an den Fluss. Auch die Natur hat schnell diesen neuen Lebensraum für sich entdeckt. So brüten dort zum Beispiel mehrere Paare des Flussregenpfeifers und der Uferschwalbe, besonders im Bereich der Kiesbänke und an den Ufern. Bislang kamen diese Vogelarten nur mit wenigen Brutpaaren in der Hagener Natur vor - umso erfreulicher, dass sie sich nun im Bereich der Lenne ansiedeln können. Der Flussregenpfeifer baut sein Nest gut getarnt direkt im Kies und ist erst aus der Nähe erkennbar. Die Brutröhren der Uferschwalbe befinden sich im Bereich des Ufers. Aus diesem Grund ist es gerade jetzt in der Brutzeit bis Ende Juli wichtig, auf die seltenen und geschützten Vögel Rücksicht zu nehmen. Besucherinnen und Besucher sollten die Kiesbänke nicht betreten, Abstand zu den brütenden Vögeln halten und die Vögel nicht aus Unwissenheit durch Hunde und die eigene Anwesenheit stören.
Durch menschliche Aktivitäten verringert sich der Lebensraum für die heimische Tier- und Pflanzenwelt und der Stress auf die wildlebenden Arten nimmt zu. Vielfach fehlen Kenntnisse der Bürger bezüglich verschiedener Tier- und Pflanzenarten sowie Ökologie und Naturschutz.
Regeln in der Natur beachten
Erholung in der Natur funktioniert nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme gegenüber anderen Mitmenschen sowie Tieren und Pflanzen. Sie ist der Lebensraum vielfältiger Tier- und Pflanzenarten, die ihre Ansprüche und Berechtigungen haben. Beim Aufenthalt in der Natur sind Regeln zu beachten. Flussregenpfeifer und Uferschwalbe sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt, eine Störung ist verboten. Außerdem appelliert das Umweltamt eindringlich an Besucher, Abfälle mitzunehmen und ordnungsgemäß zu entsorgen.
Mit dem imposanten Projekt der Lenne-Renaturierung werden die Fehler aus der Vergangenheit korrigiert. In den 1970er Jahren wurde der Fluss einen Kilometer von seinem ursprünglichen Verlauf entfernt verlegt und die Ufer in schwere Wasserbausteine gefasst. Durch die erforderliche Anpassung an die gesetzlichen Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie bekommt die Lenne jetzt nun mehr Platz, sich selbst zu entwickeln. Gehölze sind gepflanzt, die Uferbefestigungen sind weg, das Flussbett aufgeweitet und Kiesbänke entstehen wie von selbst. Auf Luftbildern ist diese Verbesserung von oben gut sichtbar.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.