Hohenlimburger Heimatblätter
30 Jahre Kranichzugbeobachtungen: Spannende Märzausgabe auch in Letmathe erhältlich
Nun fliegen sie wieder zurück in ihren angestammten Lebensraum. Wer kennt sie nicht, die beeindruckenden Formationen der Kraniche, die als Zugvögel unter lautem Rufen über uns hinweggleiten. Auf ihrer Wanderung ins Winterquartier nutzen zehntausende dieser Vögel mit der markanten Silhouette einen Korridor von nicht viel mehr als 200 km Breite. Hohenlimburg befindet sich in diesem Korridor, so dass uns diese besondere Lage das Privileg bietet, zwei Mal im Jahr Kraniche auf der Durchreise ins bzw. vom Winterquartier beobachten zu können.
Wir zitieren hier Andreas Welzel, bekannter heimischer Ornithologie-Experte. Die Hohenlimburger Heimatblätter haben seinen bemerkenswerten Beitrag über Kranichzugbeobachtungen in drei Jahrzehnten zum Aufmacher der März-Ausgabe gemacht. In ihrem wohl am gründlichsten recherchierten Naturschutzbeitrag des Jahrgangs 2020 vermittelt die Zeitschrift des Hohenlimburger Heimatvereins erstaunliche Zusammenhänge. So versteht es der Autor herauszuarbeiten, welche Probleme die Zugvögel bei ihrem Flug vom hohen Norden in die Winterquartiere in Frankreich, Spanien oder Nordwestafrika gerade hier bei uns zu bewältigen haben: „Hohenlimburg liegt am Nordrand des Sauerlandes in etwa 125 m NN Höhe, südlich der Stadt steigt die Landschaft bis 500 m NN ins Sauerland auf. Auf diese besondere topographische Konstellation treffen die Kraniche auf dem Herbstzug erstmals bei ihrer langen Wanderung von Nord nach Süd; hier müssen sie in ein Mittelgebirge aufsteigen und auf kurzer Strecke (ca. 3 km) etwa 300 m Höhenunterschied überwinden.“
Den Fuchs zieht es zu den Windkraftanlagen in Veserde
Und weiter: „Verhängnisvoll für Kranich und andere Zugvogelarten ist, dass gerade an diesen Stellen besonders gerne Windkraftanalgen installiert oder Konzentrationszonen ausgewiesen werden.“ Windkraftanlagen, so Welzel, stellten hier eine erhebliche Gefahr für Zugvögel dar. Es liege auf der Hand, dass höhere Anlagen und längere Rotorenblätter den verfügbaren Luftraum verkleinern und so das Kollisionsrisiko für die Vögel erhöhen. Nachdenklich stimmt folgende Aussage: „In Veserde konnte festgestellt werden, dass der Fuchs deutlich häufiger unter den neuerrichteten Windkraftanlagen zu beobachten war, offensichtlich lohnt es sich für ihn, die Fläche darunter regelmäßig zu kontrollieren.“
Dass die Natur der Kunst als Vorbild dient, war einst Im Lennepark erlebbar. In einem weiteren Beitrag geht es um „die verlorenen Kraniche“ im Park, annähernd 50 Jahre lang als Bronzeskulptur Hohenlimburger Kulturgut. Vor wenigen Jahren sägten unbekannte Täter das Kunstwerk bei Nacht und Nebel in zwei Etappen ab und nahmen das Bronzematerial mit. Der Materialwert stehe hoch im Kurs wurde damals geraunt.
Wilhelm Bolte und die Kaltwalzindustrie
Immer wieder richten die Heimatblätter den Blick auf die Hohenlimburg so sehr prägenden Kaltwalzwerke. Die Reihe der „Hohenlimburger Szenen“ lenkt die Aufmerksamkeit in diesem Zusammenhang auf die Geburtstagsrubrik der Zeitschrift und erweist einem der langjährigsten Mitglieder des Heimatvereins die Reverenz: „Dr.-Ing. Wilhelm Bolte, die Kaltwalzindustrie und die Verbundenheit mit der Heimat“.
Die Abonnenten der Heimatblätter werden die neuste Ausgabe wie gewohnt per Post erhalten. Im Einzelverkauf ist sie wieder erhältlich bei der Hohenlimburger Buchhandlung an der Freiheitstraße, in Elsey bei Lotto Marx an der Möllerstraße und in Hagen bei der Buchhandlung am Rathaus. Auch am Letmather Bahnhof ist das Heft zu bekommen: am Kiosk von „Bahnsteig 42“. Es kostet im Jahres-Abo 42 Euro, einzeln 3,50 Euro.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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