Großartiger Genuss-Korb zu gewinnen
„Süß statt bitter“: Die Orangen sind los im Allerwelthaus und helfen Geflüchteten
Kisten stapeln sich, wohin man schaut. Geschäftiges Treiben überall und solch ein fruchtiger Duft in der Luft... – die Orangen sind los im Hagener Allerwelthaus, Potthofstraße 22.
Ganz kurzfristig und pünktlich zu Nikolaus gibt es hier süße Bio-Orangen von einer Plantage in Kalabrien (Süditalien), die von Menschenrechtlern betrieben wird, die sich für afrikanische Migranten und Flüchtlinge stark machen. 18 Tonnen wurden für ganz Westfalen bestellt. 800 Kilo trafen Anfang der Woche in Hagen ein und wurden zum größten Teil umgehend von den Bestellern abgeholt. Solange der Vorrat reicht, gibt es im Weltladen Orangen aber auch noch für Kurzentschlossene.
Der Hintergrund: In Süditalien schuften rund 2.000 afrikanische Migranten und Landarbeiter auf Orangenplantagen für einen Hungerlohn von 25 Euro pro Tag. Große Konzerne beherrschen das Geschäft. Viele kleinbäuerliche Betriebe müssen ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt. Dagegen wehrt sich der Verein „SOS Rosarno“ in Kalabrien. Er bietet Bauern und Saisonkräften menschenwürdige Arbeitsbedingungen bei fairen Preisen und Löhnen und setzt dabei auf Direktvermarktung.
Fairness schaffen
Unter dem Motto „Süß statt bitter!“ startet die Evangelische Kirche von Westfalen über ihr Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) diese Orangenaktion, um das Hilfsprojekt zu unterstützen. Kistenweise werden nun fair gehandelte Orangen in Kirchengemeinden, Kitas, Schulen, sozialen Einrichtungen sowie bei Verbraucherzentralen und auch bei einigen Einzelhändlern angeboten. Die Aktion soll Menschen in Westfalen dazu bewegen, mehr Fairness und Gerechtigkeit im Handel einzufordern. Damit Menschenrechtsverletzungen entlang Lieferketten wirksam verhindert werden können, genügen aber solche Initiativen nicht. „Dafür ist ein Lieferkettengesetz nötig“, sagt Katja Breyer, zuständig für Entwicklungspolitik bei MÖWe. Die westfälische Landessynode unterstützt diese Forderung, damit entlang weltweiter Lieferketten Menschenrechte und Umweltstandards geachtet werden.
Fairness in Hagen
Hagen ist seit 2013 eine Stadt des Fairen Handels, eine der inzwischen rund 600 Fairtrade-Towns in Deutschland und gehört außerdem zum Netzwerk Faire Metropole Ruhr. „Sowohl in der Volmestadt als auch in der Region mit ihren rund 5 Millionen Menschen soll der Faire Handel gestärkt und allmählich zu einer Selbstverständlichkeit werden“, sagt Claudia Eckhoff. Sie ist Regional-Promotorin des Eine-Welt-Netzes NRW und Sprecherin der Hagener Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe.
Der faire Gedanke richtet sich einerseits an die Verbraucher, aber auch an Politik, Verwaltung, Handel und Unternehmen.
„Allein die Beschaffung der öffentlichen Hand summiert sich in Deutschland auf 300 Milliarden Euro. Bei der Vergabe der Aufträge sollten viel mehr als bisher die Menschenrechte weltweit beachtet werden“, sagt Claudia Eckhoff. „Für die Menschen in Hagen verlosen wir jetzt einen vorweihnachtlichen fairen Genusskorb.“
Darin befindet sich – abgesehen von Orangen der fairen Plantage in Rosarno, Nüssen, dem fairen Hagener Kaffee und der fairen Hagener Schokolade – noch manch anderer Gaumenschmaus.
Eine Chance auf den Genuss-Korb hat jeder, der bis Mittwoch, 9. Dezember, eine E-Mail mit dem Stichwort „Faire Orangen“ direkt in der Betreffzeile losschickt an info@allerwelthaus.org.
Infos zur Arbeit der Steuerungsgruppe gibt es unter Tel. 02331-183955.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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