Steampunk-Picknick im Freilichtmuseum am Sonntag
Am Sonntag, 20. August, heißt es im Hagener Freilichtmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) „ZeitreiseHagen“. Im LWL-Freilichtmuseum ist an diesem Tag eine Historie zu sehen, die so nie existierte. Im Ambiente mit Dampfmaschinen, historischen Transmissionen und Zahnrädern werden Steampunks einen Tag in ihren besonderen Gewandungen verbringen. Sie flanieren, besichtigen, picknicken und sind selbst Attraktionen. Steampunk ist eine besondere Art des Retrofuturismus.
Steampunker stellen dar, wie sich Menschen im 19. Jahrhundert die Zukunft vorgestellt haben könnten. Historisches wird mit Modernem verbunden. So entstehen Gerätschaften und Accessoires. So gibt es raschelnde Röcke, ausladende Hüte, abenteuerlustige Herren und Damen und ihre mechanischen Absonderlichkeiten. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Ausstellern, Künstlern und Händlern. Es gibt viel zu sehen: Ob Schmuck von Dampf-Design, Feines aus den Nähwerkstatten, Edles vom Gold- und Silberschmied oder Originelles aus dem Steampunkies Warenhaus.
Jeder darf sein Picknick und Decken mitbringen, geeignete Orte dafür sind die Wiesen, Bänke und auf dem oberen Platz der "Steinkreis". Wer mag, kann dort im Museum produzierte Dinge, wie Brot, Würste, Schinken und andere Leckereien auch erwerben oder im Biergarten entspannen und das in der museumseigenen Brauerei gebrautes Bier kosten.
Besucher in Kostümen erhalten Museums-Eintrittskarten zum ermäßigten Preis (5,50 Euro).
Hintergrund: Steampunk
Was wäre, wenn die wissenschaftlichen und technischen Ideen jener Zeit sich allesamt als korrekt herausgestellt hätten? Wenn der Æther tatsächlich existiert hätte? Steampunks spielen mit diesem Gedanken, verweben eine Vergangenheit, die es niemals gegeben hat, mit skurrilen Ideen, Werkstücken, Gewändern, Literatur oder Musik zu einem neuen Ganzen, das auf den ersten Blick altmodisch wirkt.
Der Begriff Steampunk wurde in den 1980-er Jahren durch den amerikanischen Science Fiction-Autor K. W. Jeter geprägt, der Geschichten im Stil von Jules Verne schrieb.
Da damals gerade der „Cyberpunk“ Furore machte, und weil sein Verleger eine griffige Bezeichnung haben wollte, wählte Jeter in Anlehnung daran für seine Literatur den Begriff Steampunk.
Das Genre köchelte lange auf kleiner Flamme, bis es Anfang der 2000-er Jahre wieder stärker zu brodeln begann und zuerst in den USA eine Anhängerschaft fand. Eine Kernzelle der Bewegung ist das Maker-Movement. Dazu gehören Personen, die aus einheitlicher und in großen Mengen produzierter Massenware Einzelstücke in der Ästhetik von Jules Vernes Romanen oder einfach des späten 19. Jahrhunderts und der Zeit der Industrialisierung erschaffen. Individualisten, die die Maschine lieben, aber die Fabrik ablehnen. Und dann folgten die Schneider, die Autoren, die Musiker, die Darsteller ...
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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