„Es war eine schöne Zeit"
Robert Woldt verlässt Gärtnerei nach 49 Jahren: Am 1. August 1972 war sein erster Arbeitstag
Fast 49 Jahre lang hat Robert Woldt in der Gärtnerei des Berufsbildungswerks der Evangelischen Stiftung Volmarstein gearbeitet. Jetzt ist der Wetteraner, der am 1. August 1972 seinen ersten Arbeitstag hatte, in den Ruhestand gegangen.
„Es war eine schöne Zeit – ich hatte immer nette Kolleginnen und Kollegen“, sagt das Stiftungs-Urgestein. Robert Woldt kennt noch die kleine Gärtnerei schräg gegenüber dem heutigen Standort. Dort wurde seinerzeit Gemüse für die Stiftungs-Bewohner angebaut. Gerade mal 50 Quadratmeter war dieses Gewächshaus groß. Es gehörte zum Landgut Grünewald. Es war die Zeit, als das BBW noch gar nicht gebaut war.
Heute steht der Gärtnerei-Komplex auf der anderen Seite der kleinen Straße „Auf den jungen Eichen“. „Im Laufe der Zeit ist alles enorm gewachsen“, erinnert sich Robert Woldt an die Entwicklung, die er hautnah erlebt hat. Während es früher nur einen Gärtnerei-Azubi mit Behinderung gab, werden heute zehn junge Menschen mit Handicap zu Blumen- und Zierpflanzengärtnern ausgebildet. Die meisten Azubis hatten früher eine Körperbehinderung, mittlerweile werden immer mehr Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störung ausgebildet. „Zu ihnen muss man den richtigen Zugang finden“, berichtet Robert Woldt aus seiner Erfahrung. Ihm half auch seine väterliche Art, um einen guten Draht zu den jungen Leuten zu bekommen. Obwohl Robert Woldt selbst am liebsten im Hintergrund bleibt, ist er vielen Besucherinnen und Besuchern des inklusiven Adventsmarkts der Stiftung bestens bekannt: Seitdem es dieses Event gibt, nämlich seit 1972, hat er dort ununterbrochen Adventskränze und -gestecke aus der Stiftungs-Gärtnerei verkauft. Die begehrte Advents-Deko hatte er stets zusammen mit Kollegen und Azubis hergestellt. Hat der gelernte Zierpflanzengärtner eigentlich selbst eine Lieblingsblume? „Ich finde alle Blumen schön“, antwortet Robert Woldt schmunzelnd. Dazu passt, dass er seinem Beruf auch in der Freizeit verbunden bleibt: Er ist nämlich passionierter Schrebergärtner. Als Ruheständler wird er sich weiterhin intensiv um seine „Scholle“ kümmern. Zum Abschied bekam er von seinen Kollegen eine Sitzgarnitur für die Kräuterecke geschenkt, die er dort anlegen möchte.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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