Pfleger mit Herz
„Ohne Herz geht gar nichts!“: Für Pflegehelfer Stefan Stapane sind die alten Menschen wie eine Familie

"Familie ist, wo Leben beginnt und Liebe niemals endet." Stefan Stapane lebt dieses Motto. Mit Ehefrau Mareike und Tochter Lina. Auch mit den Söhnen Lino und Luca, der großen Tochter Lara und neben Kater Mr. Big und Hund Nelly auch noch mit Katze Naomi.  | Foto: Nathalie Kehl
  • "Familie ist, wo Leben beginnt und Liebe niemals endet." Stefan Stapane lebt dieses Motto. Mit Ehefrau Mareike und Tochter Lina. Auch mit den Söhnen Lino und Luca, der großen Tochter Lara und neben Kater Mr. Big und Hund Nelly auch noch mit Katze Naomi.
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Musik an! Stefan kommt! Die Bewohner im Haus Magdalena in Volmarstein wissen sofort Bescheid, wenn der Altenpflegehelfer seinen Dienst beginnt. „Im Altenheim muss einfach Musik laufen“, sagt Stefan Stapane aus Überzeugung. Inzwischen weiß er auch, dass die Bewohner es lieben. So wie die 98-jährige Dame, mit der der 37-Jährige - noch bevor es an die Pflege ging - immer ein Tänzchen machte. Trotz Rollator. „Ich möchte einfach aus jedem Menschen das Beste herausholen.“ Das ist sein Antrieb, mit dem der gelernte Maler seinen neuen Beruf zur Berufung macht.

Von Nathalie Kehl

„Wenn man kein Herz hat, hat man in der Pflege nichts zu suchen“, betont der Quereinsteiger und spricht von dem Besten, was ihm passieren konnte, dass ihn seine Frau Mareike und Schwiegermutter Petra – beide seit Jahren Fachkräfte in der Altenpflege – von diesem Schritt überzeugt hatten. „Überredet haben sie mich“, lacht Stefan Stapane und erinnert sich an den Schlüsselmoment im anfänglichen Praktikum. „Der Mann hieß Berthold, konnte nach einem Schlaganfall nur noch mit einer Hand Gitarre spielen und sah nicht besonders glücklich aus. Da habe ich ihm gesagt: Mensch, hau in die Saiten, zeig mal, was Du drauf hast. Und dann spielte er und fing an zu lachen. Da wusste ich für mich: Das ist es!“ Und so war es auch bei Hans, an den niemand mehr herankam, seit er krankheitsbedingt ein Bein verloren hatte und damit auch seinen Lebensmut. „Stefan, übernimm du das mal, haben meine Kollegen gesagt. Ja, und dann habe ich jeden Tag mit Hans das Aufstehen geübt und mit der Prothese das Gehen trainiert.“ Ein Einsatz, aus dem eine Freundschaft wurde. „Eigentlich war Hans genauso ein Spaßvogel wie ich“, lächelt Stefan Stapane. Die Sondergenehmigung, Bewohner mit Du ansprechen zu dürfen, verdankt er ihm. Bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr war er auch gern gesehener Gast im lebhaften Zuhause des 37-jährigen Familienvaters. Mit vier Kindern im Alter von fünf, sechs, neun und 13 Jahren, einem Katzenpaar und einem Hund. „Von der Familie im Arbeitsleben geht es dann zu meiner Familien nach Hause“, strahlt Stefan Stapane und Ehefrau Mareike ergänzt schmunzelnd: „Dann wird aus dem Sofa eine Kitzelwiese.“
Seit 20 Jahren sind die beiden ein Paar. Eine Jugendliebe. „Mein Mann ist einfach positiv, locker, direkt und sehr hilfsbereit.“ Vier Gründe, weshalb ihn die Bewohner im Haus Magdalena sicher schon vermissen werden. Im Neuen Jahr ist Stefan Stapane wieder im Dienst. „Dann ist wieder Schwung in der Bude!“

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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