Austausch mit Genua: effektiver Bau der A45-Brücke
Italiener machen's vor: „Das schaffen wir auch“
Die A45-Rahmedetalbrücke wurde im Dezember aufgrund von tiefgreifenden Brückenschäden gesperrt (wir berichteten). Beim Bau einer neuen Brücke fällt eine der zentralsten Autobahnstrecken der Region vorraussichtlich für mehr als fünf Jahre weg.
Im Rahmen einer Lösungssuche für dieses Problem nahm die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) zu Hagen Kontakt zu den Verantwortlichen eines Brückenprojekts in Italien auf.
Denn nach einem Brückeneinsturz in Genua 2018 wurde es dort geschafft, eine neue Brücke in nur zwei Jahren fertigzustellen. Geht das auch hierzulande?
Situation auf der A45
Aktuell müssen tausende Autofahrer sowie LKW Umwege durch Ortschaften fahren und mit langwierigen Staus rechnen. Auch die Bewohner der Orte leiden unter dem Verkehr, Lärm und der plötzlichen Abgasbelastung.
Nach einem Austausch mit den Italienern unter dem Titel “Wir bauen Brücken / Noi costruiamo ponti // Italia – Deutschland” am Freitag, 4. Februar, zeigte sich Ralf Stoffels, Präsident der SIHK, zuversichtlich.
Es sei möglich, den Bauzeitraum zu verkürzen, das wichtigste sei dabei an einem Strang zu ziehen. Die essentiellen Faktoren bei diesem Vorgang seien: Flexibilität, Transparenz und Kommunikation. Viele verschiedene Prozesse müssen parallel ablaufen und dabei alles für die Öffentlichkeit transparent sein, sodass die Unterstützung von Seiten der Bevölkerung, Institutionen und Unternehmen gesichert sei. Alle Interessensgruppen müssen miteinbezogen werden und eine offene Kommunikation sei notwendig.
Am Beispiel der Italiener wird deutlich: Der Fokus beim Bauprojekt muss konsequent auf der Geschwindigkeit liegen, Faktoren wie Kosten und Mühen müssen in Kauf genommen werden.
Dass in Genua jedoch eine Brücke eingestürzt war, wirft für einige kein sehr gutes Bild auf die italienische Bau- und Vorgehensweise. Deutschland möchte sich laut Ralf Stoffels allerdings mehr an der Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung der Italiener ein Vorbild nehmen als sich spezifisch an der Bauphase zu orientieren. Die italienischen Verantwortlichen wollen laut SIHK Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Geruschkat Deutschland ganz nach dem Motto: „Wir sind alle Europäer und wir helfen uns alle gegenseitig“ unterstützend zur Seite stehen.
Autor:Lina Widad Chaker aus Dortmund |
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