Bürgerprotest
Hagener Bürger lehnen eine Industrieerweiterung im Ortsteil Fley ab
Pünktlich um 16.00Uhr fand im Evangelischen Gemeindezentrum Hagen-Boele die Sitzung der Bezirksvertretung Nord statt. Die Resonanz der Fleyer und Haldener Bürger war entsprechend gut. Seitens der Stadt Hagen waren der erste Beigeordnete und Stadtkämmerer Christoph Gerbersmann sowie Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt und Vertreter der politischen Parteien zu gegen. Hauptpunkt der Bürgerfragen, war die mögliche Erweiterung des Industriegebietes Lennetal in unmittelbarer Nähe der Wohnbebauung von Hagen-Fley.
Ulla Schleuß von der Fleyer-Bürgervertretung überreichte dem Stadtkämmerer eine Unterschriftenliste von 500 Fleyer Bürgern, die diese Industrieerweiterung ablehnen.
Man müsste es einen Schildbürgerstreich seitens der Stadt Hagen nennen, sollte die Stadt einer weiteren Industrieansammlung ihre Zustimmung erteilen. Bei der derzeitigen Finanzlage der Stadt Hagen, sollte aber mit allem gerechnet werden. Schon jetzt durchfahren sehr viele Pkw und vor allem Lkw die Sauerlandstraße zwischen Fley und Halden und sorgen für eine große Lärm- und Feinstaubbelastung ihrer Bürger. Eine Zumutung für die Anwohner dieser dicht besiedelten Straße. Die Sauerlandstraße ist für ein solches Verkehrsaufkommen überhaupt nicht aufgestellt.
An den Naturschutzfrevel gar nicht zu denken. Trotz der bereits vorhandenen Industrie im Lennetal rund um das "Dorf Fley", lädt der nahe Fleyer Wald zu einem der letzten Wald- Wiesen- und Trimmpfade der Stadt ein. Auch selten gewordene Vogelarten wie Bussarde, Habichte oder auch zahlreiches Kleingetier sind dort anzutreffen. Abends stehen Rehe auf den Flächen zum Äsen. Daher kann aus umweltökologischen und verkehrstechnischen Gründen, hier nur eine politische Ablehnung erfolgen.
Bezirksbürgermeister steht hinter der Bürgerablehnung
Zuständig für die Flächen, die zu Industrieland werden sollen, ist die Bezirksvertretung Hohenlimburg. Diese hat dem Vorhaben bereits zugestimmt. Für den Fleyer Ortskern ist die Bezirksvertretung Nord zuständig.
Laut Bezirksbürgermeister Kohaupt, wird sich dieser engagieren und sich gegen eine mögliche Umsetzung im Interesse seiner Bürger einsetzen. Bleibt nur zu hoffen, dass die politischen Parteien untereinander in dieser Frage auch einmal einig sind. Die Planungen gemeinschaftlich ablehnen und daraus keine Wahlkampfdebatten führen, im Interesse ihrer Wähler.
Gespannt dürfen die Betroffenen am Donnerstag um 15.00Uhr zum Rat der Stadt schauen. Dort erfolgt die Stellungnahme der Stadt Hagen zum Entwurf des Regionalplans Ruhr und zum Handlungsprogramm. Die Sitzung ist öffentlich.
Autor:Ulrich Rabenort aus Hagen |
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