Wehmütig über den Pop-Up-Radweg
Erste Bürgerradtour im Rahmen des Stadtradelns: Tolles Video vom Bahntrassenradweg zu sehen
Es gibt nur Schönwetterradler? Von wegen! Am 1. Oktober trafen sich bei strömenden Regen 18 Radfahrer, um im Rahmen des Stadtradelns zusammen mit dem Radverkehrsbeauftragen Gregor Hengstermann und dem Verkehrsplaner Jörg Winkler eine Radtour in den Hagener Westen zu unternehmen.
Dabei wurden fahrradfreundliche Maßnahmen, die in nächster Zeit auf Grundlage des Radverkehrskonzeptes anstehen, vorgestellt. Der Fokus liegt hierbei in erster Linie auf den Radhauptverbindungen und Radverbindungen. Auf Grundlage dieses Grundgerüstes bildet sich in Zukunft das gesamte Radverkehrsnetz. Der erste Halt war auf der Bahnhofstraße, die als Hauptroute vom Bahnhof aus in die Innenstadt fahrradfreundlicher gestaltet werden soll. Auf die Frage von Michael Schröder vom ADFC zu einem zweiten direkten Überweg vom Bahnhofsvorplatz zur Bahnhofstraße für Fußgänger und Radfahrer kam jedoch die Antwort, dass derartige Planungen zurzeit noch nicht umgesetzt werden können. Grund dafür sei ein Planungsprozess (INSEK), bei dem das gesamte Bahnhofsumfeld neu gestaltet werden soll und da wolle man nicht mit einzelnen Maßnahmen vorgreifen. Immerhin ist eine abgeschlossene Radabstellanlage auf dem Berliner Platz geplant. Die dortigen Radboxen reichen bei weitem nicht aus und sind komplett ausgelastet.
Video vom neuen Bahntrassenradweg
Auf der Augustastraße gab es den nächsten Stopp: Hier soll die Rad-Hauptroute nach Haspe herführen, die dann auch im weiteren Verlauf eine Einheit über den geplanten Bahntrassenradweg entlang der Ennepe bildet. Aus diesem Grund soll die Augustastraße zur Fahrradstraße umgewidmet werden, allerdings mit dem Zusatz „Kraftfahrzeuge frei“. Weil der Raum für Fußgänger und Radfahrer verkehrssicher gestaltet werden muss, soll leider der erste Baum am Anfang der Straße gefällt werden. Als Ersatz sollen zwei neue Bäume gepflanzt werden. Parkplätze sollen hier nicht entfallen.
Als nächstes wurde am neuen Kreisverkehr Bahnhofshinterfahrung/Kuhlerkamp der Anfang des geplanten Bahntrassenradweges in Augenschein genommen. Ein Förderantrag wurde vorbereitet und als Baubeginn wird das Jahr 2022 anvisiert. Gregor Hengstermann hatte auch einen QR-Code mitgebracht, der auf eine Youtube-Adresse verlinkt. Auf diesem Video kann man per Drohnenflug den zukünftigen Radweg zwischen Wehringhausen und Haspe noch in seinem jetzigen Zustand sehen.
Weiter ging es noch bis zur Stadtgrenze nach Gevelsberg. Etwas wehmütig war man, dass man wahrscheinlich zum letzten Mal über eine geschützte Radspur auf der L700 per Rad fahren kann, zumindest auf der Strecke zwischen der Rundturnhalle Haspe und der Grundschöttler Straße.
Am gleichen Tag hatte der Stadtrat getagt und beschlossen, auf diesem Abschnitt die Pop-Up-Radspur umgehend zu entfernen. Das bedeutet, dass die Radfahrer in Zukunft wieder extrem eng und gefährdend von vielen vorbeifahrenden Autos und Lkw überholt werden.
Insgesamt war es eine interessante Tour, die den Teilnehmer nicht nur Einblicke in die Verkehrsplanung brachte, sondern nebenbei eine Menge Spaß bereitet hat.
Die Abschlussfahrt in Richtung Hagener Osten findet am Donnerstag,15. Oktober, um 16.45 Uhr - Distanz ca. 35 Kilometer - statt.
Eine Anmeldung ist unter gregor.hengstermann@stadt-hagen.de erforderlich. Um die Corona-Schutzbestimmungen einhalten zu können, muss der Anmeldung die Adresse und Telefonnummer beigefügt werden. Treffpunkt ist im David-Park vor dem Allerwelthaus.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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