Neue Ausstellung im Osthaus Museum
Zwischen Bauhaus und Diktatur: Die zwanziger Jahre in Hagen

Die 1926 bis 1928 erbaute Cuno-Siedlung in Wehringhausen gilt als überregional herausragendes Beispiel für die Architektur des Bauhauses. | Foto: Stadtarchiv Hagen
  • Die 1926 bis 1928 erbaute Cuno-Siedlung in Wehringhausen gilt als überregional herausragendes Beispiel für die Architektur des Bauhauses.
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Mit beeindruckenden Exponaten lässt das Osthaus Museum am Museumsplatz 1 die zwanziger Jahre wieder lebendig werden. Die neue Ausstellung, die bis zum 2. Juni zu bewundern ist, zeigt Fotografien, Pläne und Dokumente aus dem Stadtarchiv sowie sozialkritische Zeichnungen vom Hagener Karikaturisten Carl Grimm. Die Ausstellung belegt zudem den Einfluss und die Tradition des Bauhauses in der Stadt von Karl Ernst Osthaus.

Der Erste Weltkrieg hatte für die bis 1914 gerade auch kulturell blühende Kommune schwerwiegende Folgen. Letztlich bedeutete der Erste Weltkrieg eine Zäsur in der Stadtgeschichte. 1914 stand Hagen unmittelbar davor, mit 100.000 Einwohnern den Kommunalrang einer Großstadt zu erreichen. Nach dem Kriegsende im November 1918 folgten Unruhen, Krisen, Stagnation und Überschuldung. Erst ab 1925 besserte sich die Lage: 1928 wurde Hagen Großstadt.
Nach dem frühen Tod Karl Ernst Osthaus 1921 und durch den Verkauf seiner Sammlungen und Museen ab 1922 unter anderem an Essen und Krefeld erlebte Hagen einen kulturellen Tiefschlag. Das Bauhaus konnte sich in Hagen ohne eine Triebfeder wie Osthaus nicht vollständig entfalten.
Fotografien, Pläne, Dokumente und Objekte aus den reichen Beständen des Stadtarchivs und Stadtmuseums ermöglichen Einblicke in die Gesellschaft, Kultur, Stadtplanung und Politik der Revolutionszeit 1918 bis 1920 sowie der Weimarer Republik in Hagen. Sie dokumentieren die Not und das Elend der Krisen- und Inflationsjahre.
Im Rahmen der Ausstellung wird auch der Zeichner und Karikaturist Carl Grimm (*1872, †1936) vorgestellt. Zahlreiche zwischen 1916 und 1921 entstandene Werke illustrieren das triste Alltagsleben und die Not der Bevölkerung an der „Heimatfront“ und in der Nachkriegszeit. Seine Zeichnungen sind daher durchaus sozialkritisch zu sehen. Ab 1925 war Carl Grimm als Zeichner und Karikaturist für das Westfälische Tageblatt in Hagen tätig. Dort entfaltete er eine umfangreiche Aktivität. Auf einer mit „Die Welt zum Lachen“ betitelten samstäglichen Sonderseite präsentierten die Zeichnungen Alltägliches und politische Ereignisse..

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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