„Zahlen Sie so viel, wie Sie möchten“

...diese Aktion findet an allen Samstagen im Juni statt

„Pay as much as you want“im LWL-Freilichtmuseum Hagen

An den fünf Samstagen im Juni findet eine „Zahlen Sie was Sie möchten“- Aktion im Hagener Freilichtmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) statt. Am 1. Juni geht es los.
LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale erläutert: „Das Motto des LWL lautet ,Für die Menschen‘. Entsprechend sind alle 17 Museen des LWL in ihrer Preisgestaltung sowie in ihrem Preis-Leistungsverhältnis generell sehr günstig. Wir sehen uns aber auch in der Pflicht, unsere Angebote stets von Neuem zu überprüfen, und sind offen für neue Trends.“
Auslöser für die „Pay what you want“- Aktion („Zahlen Sie was Sie möchten“) im LWL-Freilichtmuseum Hagen war eine vergleichbares Projekt, das es im vergangenen Winter im Zoo Münster gegeben hat. Von dieser ungewöhnlichen Aktion inspiriert wollten die LWL-Politiker wissen, wie die Besucher das Preis-Leistungsverhältnis bewerten. LWL-Museumsleiter Dr. Uwe Beckmann: “ Wir waren sofort bereit, an dem Projekt der LWL-Kulturabteilung teilzunehmen. Die Besucher sind uns sehr wichtig, und daher möchten wir auch viel über ihre Beweggründe und Erwartungen wissen. Wir sind gespannt auf die Reaktionen.“
Wissenschaftliche Studien haben bereits erwiesen, dass die Konsumenten „Pay as much as you want“ nicht ausnutzen: Die Kunden zahlen generell und gerne. Wohlhabendere Gäste zahlten mehr als der Durchschnitt, sparsame „Schnäppchenjäger“ etwas weniger. Die wenigen bisherigen Studien zu „Pay as much as you want“ zeigten zudem weitere positive Nebeneffekte: Umsatzwachstum (bei einem Restaurant und Delikatessenladen) und mehr Besucher (beim Zoo).
Auch das Projekt am Hagener LWL-Freilichtmuseum wird wissenschaftlich begleitet. Zwei Mitarbeiter des Instituts für Marketing der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU), Jelena Simic und Manuel Stegemann, betreuen die Aktion. Für die beiden Wissenschaftler ist die Hagener Aktion Teil eines groß angelegten Forschungsprojektes zum Thema „Pay as much as you want“. Psychologe Manuel Stegemann: „Die Sympathie und Loyalität zum Anbieter ist ein entscheidender Aspekt, den wir in Hagen besonders untersuchen wollen.“

Ablauf der Aktion:
An den fünf Samstagen im Juni gilt ganztägig „Pay as much as you want“. „Die Besucher werden vor dem Eingang ins Museum über die Aktion informiert. Sie zahlen dann eine Summe, die sie für angemessen halten“, erläutert Bernd Neuenfels, Verwaltungsleiter des LWL-Freilichtmuseums Hagen. Das Ergebnis: Die Besucher bestimmen so selbst den Eintrittspreis.

Hintergrund:
„Pay as much as you want“ existierte schon immer zum Beispiel bei Trinkgeldern, der Entlohnung von Straßenkünstlern oder bei Spenden für wohltätige Zwecke. Jedoch fand dieses Konzept in den letzten Jahren auch wachsendes Interesse in anderen Wirtschaftsbereichen.
Der wichtigste Einflussfaktor ist der sogenannte Referenzpreis. Bei der Preisfindung stellen sich die Konsumenten die Frage, wie viel sie üblicherweise für eine vergleichbare oder dieselbe Dienstleistung zahlen. Daraufhin findet eine subjektive Beurteilung statt, ob der Preis angemessen ist.

Autor:

Uta Wenning-Kuschel aus Hagen

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