Sommerkomödie frei nach Goethe

"Stella" vor dem Theater an der Volme

Während andere Theater ihre Türen für Theaterferien schließen, startet das Theater an der Volme mit einem neuen Projekt: Theater auf der Außenbühne. Vor der Kulisse eines ehemaligen Pumpenhauses erwartet die Gäste unter anderem Baronin Stella. Sie grämt sich auf ihrem Landsitz, weil ihr geliebter Fernando sie verlassen hat. Eine junge Gesellschafterin soll sie aus ihrer Wehmut herausreißen. Die junge Dame reist – wie es in jener Zeit üblich war, wir befinden uns im 18. Jahrhundert – mit ihrer Mutter an. Schnell finden Mutter Cäcilie und Baronin einen Draht zueinander, bedauern sie doch beide den Verlust eines geliebten Mannes. Da erscheint ein Mann auf dem Landsitz und es zeigt sich, Cäcilie und Stella trauern um denselben Mann: Fernando. Wie kann sich diese Situation auflösen? Johann Wolfgang von Goethe, dem wir dieses kurze und vergnügliche Stück verdanken, war sich nicht sicher. 1775 schrieb er es als „Schauspiel für Liebende“, 20 Jahre später machte er ein „Trauerspiel“ daraus. Wie Regisseur und Theaterleiter Stefan Schroeder das Durcheinander auflöst, das muss man sich ansehen. Und das lohnt sich, Dario Weberg als Fernando, Bettina Stöbe als Cäcilie, Karolin Kersting als Stella und Alexandra Golfinger als Cäcilies Tochter Lucie schaffen es, den Goethe-Text modern und amüsant in Szene zu setzen und Einsprengsel aus Texten der heutigen Zeit sorgen für zusätzliche vergnügliche Momente. Eine gelungene Interpretation eines Klassikers, den viele nicht auf dem Schirm hatten. Apropos Schirm, sollte die Aufführung nicht draußen möglich sein, wird sie eben auf die Innenbühne verlegt. Die nächsten Aufführungen sind am 14., 22. Und 33. Juli, neben „Stella“ sind auf der Außenbühne im Juli musikalische Zeitreisen mit Dario Weberg und Karolin Kersting zu sehen.