Jürgen von Manger als Wegbereiter der deutschen Comedy
Ruhri Adolf Tegtmeier schaute den Leuten aufs Maul

Jürgen von Manger ging in Hagen aufs Gymnasium und stand im Theater auf der Bühne. | Foto: privat
  • Jürgen von Manger ging in Hagen aufs Gymnasium und stand im Theater auf der Bühne.
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Was wären ein Herbert Knebel, ein Ludger Stratman, ein Atze Schröder oder ein Hennes Bender ohne Jürgen von Manger? Mit seiner Bühnenfigur, dem Ruhrgebiets-Kleinbürger Adolf Tegtmeier, hat er von den 60er bis in die 80er Jahre drei Jahrzehnte lang die Menschen auf der Bühne, im Radio und im Fernsehen bestens unterhalten. Auch 25 Jahre nach seinem Tod sind seine Sketche allgegenwärtig. Ohne Übertreibung gilt der Schauspieler Jürgen von Manger als einer der Väter der deutschen Comedy.

 Im Alter von zehn Jahren verschlug es ihn nach Hagen. Sein Vater, ein Staatsanwalt, bekam eine Anstellungen am Landgericht. Jürgen von Manger ging ans Albrecht-Dürer-Gymnasium und machte hier sein Abitur. Nach dem Krieg begann er seine Schauspielkarriere am Theater Hagen, später verschlug es ihn auf Bühnen in Bochum und Gelsenkirchen. Und dort war der ausgebildete Schauspieler und Sänger nicht nur in komischen Rollen zu sehen.
In Erinnerung geblieben ist Jürgen von Manger aber als Ruhri Adolf Tegtmeier. Im überzeichneten Ruhrpott-Deutsch spielt von Manger den einfachen Malocher, der von der Schicht kommt und dann mal seine Schwiegermutter zersägt. Die Sprech- und Denkweise der Menschen im Ruhrgebiet, die sympathischen Schwächen und Probleme des "Mannes auf der Straße" standen im Mittelpunkt seiner Geschichten, Erzählungen und Anekdoten. Dabei war das langgezogene "also ääääährlich" eines seiner Markenzeichen. „Tegtmeiers Reisen“ war von 1972 bis 1980 eine Kultserie im ZDF.
Dass Jürgen von Manger auch heute noch allgegenwärtig ist, zeigt seine Auszeichnung bei der RTL-Sendung „Die ultimative Chartshow“: Hier wurde von Manger 2007 zum erfolgreichsten Comedian aller Zeiten gekürt. In Mainz ist Jürgen von Manger ein Stern auf dem "Walk of Fame des Kabaretts" gewidmet.
Von Manger war ein Mensch des Ruhrgebiets, doch seine Heimat war Hagen. Nach seinem Tod am 15. März 1994 wurde er in Delstern beigesetzt.

Stadtanzeiger goes Hollywood

Von Mangers berühmtester Sketch ist wohl der "Schwiegermuttermörder" von 1975. Adolf Tegtmeier hat hier kurzen Prozess mit seiner Schwiegermutter gemacht, weil die ihm nicht wohlgesinnt war. Zersägt wollte er sie mit dem Bollerwagen entsorgen. Der Stadtanzeiger Hagen hatet zur Erinnerung an den einmaligen Künstler bereits vor fünf Jahren eine "Fortsetzung" des Schwiegermuttermörders gedreht.

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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