MGV Heiderose Weihnachtskonzert 2013 - großartig!
Dass Chöre, vor allem Männerchöre, die Massen auch in der heutigen Zeit begeistern können, hat der MGV Heiderose mit seinem Weihnachtskonzert am Sonntag in der ausverkauften Stadthalle wieder einmal bewiesen. Ein großartiger Chor und hervorragende Solisten gaben den Zuhörern, was sie sich erhofft hatten, eine Einstimmung auf das bevorstehende Weihnachtsfest.
Der erste Teil des Programms war zunächst konzertant geprägt - "Gottes ist der Orient" von Kempkens ließ gleich erahnen, dass das Chor-Crescendo sein Fortissimo gerade erst versprochen hatte, eine brillierende Diana Petrova (Sopran) jubelte Mozarts Exsultate geradezu heraus. Mit Jenny Ruppik und ihrer Harfe hatte sich der MGV Heiderose eine weitere Erfolgsgarantie ins Programm geholt. Virtuos, geradezu graziös, beeindruckte die junge Solistin vor allem mit dem "Elfentanz", "Le danse de sylphes" des belgischen Komponisten Godefroid.
Gänsehaut pur bescherte das von Willi Keune komponierte "Vaterunser", in vielen Kirchen in Hagen und im Märkischen Kreis intoniert, doch selten in der Perfektion gehört wie am Sonntag in der Stadthalle.
Mag es sein, dass die Weihnachtszeit die Zuhörer ungeduldig den zweiten Teil herbeisehnen ließ, unter deren Motto der Abend stand - "Denn es ist Weihnachstzeit" - oder dass Chor und Solisten von der gleichen Stimmung gefangen waren - der zweite Teil des Konzertabends, der weihnachtliche, steigerte noch einmal die die Leistung der Solisten, des Chores, und die Stimmung im Publikum.
Oliver Weidinger (Bariton), Schüler von Prof. Leisenheimer in Hagen, den sein Weg in wenigen Wochen an die Bayerische Staatsoper führt, fand mit seinem Baritonsolo "Mary's Boychild" zu einer Hochform, die für den Rest des Abends anhielt - und auch hier glänzte der MGV Heiderose als ein harmonischer, sensibler, aber auch stimmgewaltiger Klangkörper.
Die musikalische Begleitung am Flügel lag in den bewährten Händen von Sigrid Althoff, die Chor und Solisten einfühlsam und in gewohnter Perfektion begleitete. Mit dem Klavier-Solo "Drei Nüsse für Aschenbrödel" (Svoboda) begeisterte Sigrid Althoff nicht nur die jüngere Generation, die diese Filmmusik seit Jahren an Weihnachten berührt.
Eine Steigerung brachte der zweite Programmteil auch für Musikdirektor Stefan Lex, Musikdirektor FDB. Ohne Zweifel besticht Stefan Lex mit seiner Leistung als Dirigent des Chores, als der Federführende, der mit großem Einsatz und Präsenz den Chor formt und aus seinen Stimmen diese harmonische Einheit bildet. Unpassend erschien zeitweilig die Anmoderation im ersten Teil mit dem Anklang an eine schwülstige Operetten-Bühne der 50-er Jahre - die "Feen- und Engelsgleicheit" der Solistinnen in dieser Form zu unterstreichen, war zu viel des Guten. Die Solistinnen überzeugten selbst. Durch musikalische Qualität. Echtem Humor entsprach dann aber die Beantwortung der unausgesprochenen Frage des Publikums, wie eine zierliche Harfinistin ihr Instrument mit einem Kleinwagen transportiert...
Den fulminanten Abschluss fand das Konzert mit "Jerusalem" (F. Ihlau), dessen "Hosianna" unter Beteiligung aller Mitwirkenden zu Tränen rührte. Und mit dem gemeinsamen "O du fröhliche" - Chor, Solisten und Zuhörer - fand sich noch einmal ein großer Chor in echter Weihnachtsstimmung zusammen.
Autor:Anja Seeberg aus Hagen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.