Open-Air-Programm
#LiteraturSommerHellweg: Lesungen und Musik an Pfingstsonntag in Hagen
Das neue Open-Air-Programm „#LiteraturSommerHellweg“ vom Kulturbüro der Stadt Hagen und dem Westfälischen Literaturbüro findet am Pfingstsonntag, 9. Juni, ab 16 Uhr unter dem Motto „Begegnung im Zwischen“ auf dem Museumsplatz vor dem Kunstquartier Hagen statt. Drei Autoren und zwei Musikgruppen sorgen für vergnügliche und nachdenkliche Töne. Die Moderation übernimmt der in Hagen geborene WDR-Moderator Stefan Keim.
Zum Auftakt präsentieren die Hagener Musikerin Maren Lueg und ihre vier aus Syrien stammenden Bandkollegen von 16 bis 16.30 Uhr und von 17.15 bis 17.30 Uhr unter dem Titel „Spuren nach Ägypten“ die Musik der ägyptischen Sängerin Oum Kalthoum (1904 bis 1975). Sie gilt als eine der einflussreichsten Musikerinnen der arabischen Welt des 20. Jahrhunderts. Ihr legendärer Liederkanon ist bis heute einendes Kulturgut arabischer Länder und ein Beweis für die verbindende Kraft der Musik. In der Hommage an Oum Kalthoum wechselt Musik mit Moderation ab. Liedtexte werden übersetzt und so einem nicht arabisch sprechenden Publikum näher gebracht.
Von 16.30 bis 17.15 Uhr findet eine Lesung mit Autor und Schauspieler Adnan Maral statt. Mit einem frechen Zwinkern nimmt er in seinem Buch „Süperopa“ alltägliche Realitäten in Deutschland aufs Korn. Dabei verwandelt sich der Rentner Kenan jedes Mal, wenn er Ayran trinkt, in einen fliegenden Superhelden und bringt Marals Zuhörer mit seinen Eskapaden zum Schmunzeln.
Bekannt wurde Adnan Maral mit seiner Darstellung des Familienvaters Metin Öztürk in der mehrfach preisgekrönten ARD-Serie „Türkisch für Anfänger“. Außerdem ist Maral Kulturbotschafter im deutsch-türkischen Dialog und begleitete in dieser Funktion Außenminister Frank-Walter Steinmeier regelmäßig nach Istanbul.
Aus seinem Buch „Wessen Erinnerung zählt? Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute“ liest Dr. Mark Terkessidis von 17.30 bis 18.15 Uhr. Für den renommierten Migrations- und Rassismusforscher sowie engagierten Redner bietet das Dazwischen Raum für eine neue Ethik der Zusammenarbeit. In seinem neuen Buch macht er deutlich, welche Fragen sich ergeben, wenn auch die Erinnerung jener zählt, die eingewandert und damit Teil der Gesellschaft geworden sind.
Spielwitz mit feiner musikalischer Erzählkunst – dafür stehen die beiden Künstler Ptolemaios Armaos und Syavash Rastani, die von 18.15 bis 18.30 Uhr sowie von 19.15 bis 19.35 Uhr vor dem Kunstquartier auftreten. In ihren Konzerten fusionieren die Klänge der Persischen Tonbak mit denen der klassischen Gitarre. Die beiden jungen Künstler spielen Eigenkompositionen und interpretieren bekannte Stücke klassischer Komponisten. Neben musikalischer Ernsthaftigkeit und spieltechnischer Virtuosität darf dabei auch eine Prise Humor nicht fehlen. Dafür erhielten die beiden Musiker den „creole NRW Preis 2017“.
Zum Abschluss sind von 18.30 bis 19.15 Uhr alle Interessierten zu einer Lesung mit der Autorin und Moderatorin Hatice Akyün eingeladen. Mit ihrem Buch „Einmal Hans in scharfer Soße“ hat sie erfolgreich die Herzen und Lachmuskeln des Hagener Publikums erobert. Akyün zählt seit Jahren zu den wichtigen Impulsgebern in der deutschen Debatte um kulturelle Vielfalt. In ihren Romanen spiegelt sie die Lebensrealität einer ganzen Generation von „Gastarbeiterkindern“ auf der Suche nach ihrer eigenen Identität wider. Ihre Lesungen sind ein Plädoyer dafür, die Chancen der kulturellen Teilhabe zu erkennen und zu nutzen.
Die verschiedenen Programmpunkte finden im Rahmen des SCHWARZWEISSBUNT-Festivals statt. Der Besuch der Veranstaltungen ist kostenlos. Bei Regen werden die Auftritte ins Kunstquartier verlegt.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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