*Joan Miro´- Karneval des Harlekins*
Karneval des Harlekins
Joan Miró,
Öl auf Leinwand, 66 × 90,5 cm
Albright-Knox Art Gallery, Buffalo, New York.
Mirós Begegnung mit Künstlern des Surrealismus um André Breton und die Veröffentlichung des „Ersten surrealistischen Manifests“ im Jahr 1924 beeinflussten ihn, das Unbewusste in seinem Werk auszudrücken. Das relativ kleine Kunstwerk "Karneval des Harlekins", das in dieser Zeit entstand, zeigt Zeichen und traumhafte Erscheinungen in einem Zimmer, die Karneval feiern; ein mechanischer Gitarrist mit Vogelkopf spielt die Musik dazu. Rechts oben öffnet ein Fenster den Blick auf die anscheinend nächtliche Umgebung, die linke schwarze Spitze steht für den Eiffelturm. Unter diesem Fenster erscheint ein Pfeil, der einen dunklen Kreis unterbricht, der den Erdkreis darstellen soll. Am rechten Bildrand liegen auf einem blauen Tisch mit einem Fuß in Balusterform ein Fisch, Vögel und weitere, nicht deutbare Dinge. Spielende Katzen, Figuren mit kreisrunden Gesichtern – die bärtige Figur mit dem Hut stellt den Harlekin dar – ein Komet, zwei Zylinderformen mit Augen, ein Seestern, ein Würfel mit entschlüpfendem Insekt, Noten und Anderes beleben das Bild. Am linken Bildrand lehnt eine Leiter mit wenigen Sprossen. Die Bildmitte wird eingenommen von zwei sich überschneidenden wurmartigen Formen. Eine endet mit einer weit geöffneten weißen Hand.
Jedoch zwei Details erscheinen realistisch: Schimmel und Risse in der Wand bilden ein Zeichen des Verfalls. Miró richtete sich nach Leonardo da Vincis bekanntem Rat, beispielsweise die Unebenheiten einer Mauer oder die Zeichnung des Marmors als Ausgangspunkt für ein Bild zu nehmen. Solche Inspirationen wurden in den Künstlerkreisen um Miró seinerzeit ausgetauscht.
Miró war unter anderem mit diesem Werk beteiligt an der Ausstellung Peinture surréaliste in der Galerie Pierre in Paris, die im Jahr 1925 stattfand. Weitere ausstellende Künstler dieser Zeit waren Giorgio de Chirico, Paul Klee, Man Ray, Pablo Picasso, Hans Arp und Max Ernst.
Autor:Carmen Harms aus Hagen |
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