Kunst aus vergangenen Zeiten
Jesus aus Zementguss +++ Eine weihnachtliche Rarität aus dem Jahre 1947

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Die Weihnachtskrippe ist ein besonders persönliches Werk Emil Schumachers, das bisher nur wenige Hagener Familien vertraut ist. Der junge Familienvater und Künstler schuf sie 1947, nur zwei Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, in noch immer schweren Zeiten und unter dem Einfluss allgegenwärtiger Zerstörungen. Dank der großzügigen Bereitschaft der heutigen Eigentümer ergab sich die besondere Gelegenheit, eines der seltenen Exemplare im Schumacher-Museum auszustellen und so mit den Besuchern zu teilen.

Die älteste figürliche Krippendarstellung stammt aus dem 13. Jahrhundert. Arnolfo die Cambino schuf sie um 1290/01. Sie wird in Santa Maria Maggigore, einer der vier päpstlichen Basiliken Roms, aufbewahrt. Grundlage für alle Krippendarstellungen sind die Überlieferungen der Evangelisten Matthäus und Lukas, die ihre Darstellung des Leben Jesu mit einer Vorgeschichte überlieferten:

"So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war." (Lk 2, 4-7 EU).
Wie konnten die Figuren des Jesuskinds, von Maria und Josef aus der Hand des Malers Schumachers in dieser Zeit, kurz nach dem zweiten Weltkrieg geraten? Die Zeitgenossen waren kritisch und wünschten sich meist eher eine liebliche Szene in leuchtenden Farben und vielleicht auch mit etwas "Rauschgold", um bei der Betrachtung der Krippe an bessere Zeiten denken zu können und Trost zu finden - wer hätte es ihnen verdenken mögen. Aber es gab auch Familien in Hagen, denen die Roh- und Einfachheit des Schumacherschen Bildes von der Geburt Jesu gerade umso mehr ans Herz ging. Für sie gehört die Krippe aus Zementguss bis heute zu Advent- und Weihnachtszeit.

Die Weihnachtskrippe von Emil Schumacher, die als eines von fünf Exemplaren bisher nur im privaten Kreis aufgestellt wurde, kann bis zum 13. Januar im ersten Stock des Schumacher-Museums betrachtet werden.

Die Weihnachtskrippe ist ein besonders persönliches Werk Emil Schumachers, das bisher nur wenigen Hagener Familien vertraut ist. | Foto: Stephan Faber
Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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