Oper, Ballett und Kindertheater
Hagener Kulturszene im Wandel

Der neue Spielplan für das Theater Hagen wurde veröffentlicht. Foto: Yuliana Falkenberg
  • Der neue Spielplan für das Theater Hagen wurde veröffentlicht. Foto: Yuliana Falkenberg
  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Intendant Francis Hüsers und Generalmusikdirektor Joseph Trafton haben in Zusammenarbeit mit Francesco Nappa (Chefchoreograph Ballett Hagen) und Anja Schöne (Leitung Kinder- und Jugendtheater im Lutz) für ihre letzte Hagener Spielzeit 2024/25 ein facettenreiches Angebot zusammengestellt.

Hüsers: „Demokratie und Protest bedingen einander. Derzeit nehmen Auseinandersetzungen in und um Demokratie zu. Damit die freiheitlich-demokratische Grundordnung gewahrt und Toleranz, Solidarität und Frieden bei uns weiterhin als Normalzustand gelten können, braucht es eine pluralistische Kultur – den Austausch über unterschiedliche Denk- und Lebensweisen, über ästhetische Vorstellungen, Ideale, Ängste, Utopien und Sehnsüchte. Und eben dafür gewähren Kultureinrichtungen wie das Theater Hagen der gesellschaftlichen Diskussion ein breit aufgefächertes Themen- und Erfahrungsangebot. Auch in der Spielzeit 2024/25 bieten wir daher in allen Sparten die bewährte programmatische Mischung aus Unterhaltung, Sinnlichkeit und Sinnhaftigkeit an.“

Im Großen Haus des Theaters Hagen stehen als Neuinszenierungen, zu realisieren von bekannten wie neuen Produktionsteams, auf dem Programm: Eine der beliebtesten Opern überhaupt: „Carmen“ von Georges Bizet (Regie: Derek Gimpel, Premiere: 14.9.2024), die satirisch-komische Operette „Ritter Blaubart“ von Jacques Offenbach (Regie: Holger Potocki, Premiere: 26.10.2024), Gioachino Rossinis Märchen-Belcanto-Oper „La Cenerentola“ („Das Aschenputtel“, Regie: Friederike Blum, Premiere: 7.12.2024), der bezaubernde Märchen-Opern-Einakter „Jolanthe“ von Peter Tschaikowsky, aufgeführt in Kombination mit einer Choreographie von Igor Strawinskys „Der Feuervogel“ (Regie der Oper: Isabel Ostermann, Choreographie des Balletts: Francesco Nappa, Premiere: 15.2.2025), eine neue Rock-Pop-Punk-Blues-Show unter dem Titel „Like a Rolling Stone“ (Premiere: 8.3.2025) und die große Oper „Don Carlos“ von Giuseppe Verdi in der fünfaktigen französischen Fassung (Regie: Francis Hüsers, Premiere: 6.4.2025). Als Besonderheit wird zudem eine Uraufführung präsentiert: Als Auftragswerk des Theaters Hagen schreibt die britische Komponistin Charlotte Bray die Oper „American Mother“, basierend auf dem Buch von Colum McCann und Diane Foley, die die realhistorische Auseinandersetzung des Westens mit islamistischem Terror thematisiert. (Regie: Travis Preston, Uraufführung: 31.5.2025).

Als Geschichte zur Weihnachtszeit wird das Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ nach den Gebrüdern Grimm in einer Neufassung von Maria Franz und Lisa Könnecke mit Musik von Andres Reukauf dargeboten (Premiere: 16.11.2024).

Dank spezieller Förderungen kann auch die Reihe von experimentellen Produktionen im Opus fortgesetzt werden mit „Kafkas Scham, Schuld, Prozess“ – Ein Musiktheaterexperiment mit Texten von Franz Kafka und Musik vom Barock bis zur Gegenwart (Konzept, Regie: Francis Hüsers, Premiere: 15.9.2024).

Das Ballett Hagen unter der Leitung seines Chefchoreographen Francesco Nappa richtet den Blick auf die Anfänge der Moderne im Tanz, visualisiert die ästhetisch und musikalisch grenzüberschreitenden Aufbrüche und entwirft Blicke in mögliche Potentiale für eine Zukunft. Neben Nappa werden mehrere international renommierte Choreographen neue Kreationen erarbeiten. Die Eröffnung bildet der dreiteilige Tanzabend „Interactions“ mit den Stücken „The LongLongNeverending“ von Emilie Leriche, „Les Amants Voilés“ von Francesco Nappa und „Masculine / Feminine“ von Lukas Timulak (Premiere: 5.10.2024), gefolgt von „Der Feuervogel“ von Igor Strawinsky (Choreographie: Francesco Nappa) in Kombination mit der Tschaikowsky-Oper „Jolanthe“ (Premiere: 15.2.2025), Strawinskys „Le sacre du printemps“ (Choreographie: Francesco Nappa, Premiere: 26.4.2025) und dem von Companymitgliedern gestalteten Abend „SubsTanz – Aldebaran und Kassiopeia“ (17.6.2025).

Das von Anja Schöne geleitete Kinder- und Jugendtheater LUTZ hat sein Programm unter das Motto „Fenster zur Welt“ gestellt. Schöne: „Das LUTZ öffnet wieder Fenster und Türen zur Welt, um für Menschen aller Generationen Räume zu schaffen – bei unseren Produktionen und partizipativen Projekten im Lutz, aber auch an vielen weiteren Orten in der Stadt.“ So werden auf der neuen mobilen Bühne (und im Lutz) „ZAUBERWORT oder Wie aus Buchstaben ein ganzes Universum entstehen kann“ – Eine musikalische Entdeckung der Magie von Sprache (Uraufführung: 15.9.2024), das Bewegungstheaterstück über einen besonderen Ort „FREIBAD oder Shut up and swim“ (Uraufführung: 6.10.2024) und das Sonderprojekt „FENSTER ZUR WELT“ präsentiert.

Im Lutz steht zudem eine interaktive Performance zwischen Ausstellung und Theaterstück über Demokratie „FOTOALBUM oder Bilder, die die Welt bedeuten können“ (Uraufführung: 2.11.2024) auf dem Programm sowie ein Theatermärchen „KATZE MIT HUT oder Ein Zuhause für alle“ nach dem Roman von Simon und Desi Ruge über das Zusammenleben mit schrägen Charakteren (Premiere: 16.2.2025) und „ANDERS oder Once upon a time in my head“, ein TanzTheater über den Zustand der Psyche (Uraufführung: 26.4.2025).

Im Lutz wird auch die erfolgreiche Reihe „Oper von Kindern für Kinder“ fortgesetzt mit der Aufführung des fantastischen Stücks „Peter Pan“ (Libretto von Anja Schöne nach dem Roman von J. M. Barrie; der Name des Komponisten bzw. der Komponistin wird demnächst veröffentlicht; Uraufführung: 24.5.2025).

Zahlreiche Wiederaufnahmen in den Sparten Musik- und Kinder- und Jugendtheater, vervollständigen das vielseitige Angebot.

Auch in der Spielzeit 2024/25 gastieren wieder mehrere hochklassige Schauspielproduktionen im Großen Haus: „Außer Kontrolle“, „Arsène Lupin – Der Gentleman-Gauner“ und „Das Pubertier“.

Im Rahmen der jährlich stattfindenden Darbietung einer Schauspiel-Eigenproduktion im Großen Haus, die sich unter der Intendanz und in der Regie von Francis Hüsers Klassikern der Schauspiel-Literatur widmet(e), wird „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller gezeigt (Premiere: 18.1.2025).

Für die beliebte Kabarett-Reihe konnten herausragende Künstler*innen gewonnen werden, die ihre aktuellen Programme vorstellen: HG. Butzko, Fritz Eckenga, Barbara Ruscher, Liza Kos und das Kom(m)ödchen-Ensemble.

Last but not least: Als Sonderveranstaltungen wird es u.a. die Weihnachtsshow mit Guildo Horn und den Orthopädischen Strümpfen (12. und 13.12.2024) sowie abschließend die Regenbogengala (12.7.2025) geben.

Zusätzlich zu den zahlreichen Begleitveranstaltungen wie Werkeinführungen inklusive Probenbesuchen bietet das Theater Hagen weiterhin die „Die Stunde der Kritik“ an. Auch die Diskussionsrunde „Politischer Salon Hagen“ wird fortgesetzt, und selbstverständlich wurde auch ein interessantes theaterpädagogisches Programm erarbeitet.

Über den umfangreichen und vielseitigen Konzertspielplan des Philharmonischen Orchesters Hagen äußert Generalmusikdirektor Joseph Trafton: „Angeregt von unserem tollen Gastspiel 2023 beim Internationalen Festival im finnischen Savonlinna, möchten wir nun einige nordische Impulse in unsere zehn Sinfoniekonzerte bringen mit den Aufführungen von Werken bekannter und spannender neuer skandinavischer Komponisten, darunter Anders Hillborg, Franz Berwald, Jean Sibelius, Edvard Grieg, Carl Nielsen, Hans Abrahamsen.

Als ‚Artist in Residence‘ ist der international gefragte Cellist Johannes Moser bei uns, der Haydns berühmtes C-Dur-Konzert und Elgars Konzert e-Moll interpretieren wird sowie bei der Karfreitagsmatinee und in einem Kammerkonzert mitwirkt.“ Auf Highlights der Konzertliteratur, u.a. auch dirigiert von den Gästen Werner Ehrhardt und François Lopéz-Ferrer, kann man sich zudem freuen auf: Beethovens Violinkonzert (Solist: Noah Bendix-Balgley), Dvoraks 7. Sinfonie, Tschaikowskys 5. Sinfonie, Brahms‘ 3. Sinfonie, 3. Klavierkonzert von Rachmaninow (Solist: Sergei Babayan), Strawinskys „Le sacre du printemps“, Beethovens 1. Sinfonie, Brahms‘ Violinkonzert (Solist: Frank Peter Zimmermann), Schostakowitschs 10. Sinfonie. Den sensationellen Abschluss der Konzert-Saison bildet die Aufführung eines Monumentalwerkes: die 2. Sinfonie von Gustav Mahler („Auferstehungssinfonie“) in Kooperation mit den Bielefelder Philharmonikern, mit Gesangssolisten und Chören des Theaters Hagen.

Als Sonderkonzerte werden  „Beethovens Neunte“ (zum Tag der Deutschen Einheit), „Classic in Jeans“ (Highlights aus TV- und Streaming-Serien), „Gegen das Vergessen“ (Gedenkkonzert an die Novemberpogrome 1938), das beliebte Weihnachtliche Mitsingkonzert und Adventskonzert, natürlich ein Neujahrskonzert, Bachs „Matthäuspassion“, Scratch (Hagen goes Gospel) und ein Pfingstkonzert angeboten.

Natürlich findet auch eine Fortsetzung der Familien-, Krabbel- und Kammerkonzert-Reihen statt-
Das Datenheft (Spielzeitheft) zur Theater- und Konzertsaison 2024/25 mit ausführlichen Informationen, Besetzungen und Serviceangaben ist im Theater Hagen sowie an allen bekannten Auslagestellen erhältlich und auf der Webseite des Theaters (www.theaterhagen.de) einsehbar. Die Abonnent*innen erhalten das Datenheft per Post zugeschickt.

Der Vorverkauf für die Weihnachtsshow mit Guildo Horn beginnt am 8. Juni. Der Vorverkauf für die Vorstellungen im September und Oktober startet am 15. Juni.

Abonnements und Karten-Reservierungen an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10-19 Uhr, samstags von 10-15 Uhr), unter der Telefonnummer 02331/207-3218, per E-Mail unter theaterkasse@stadt-hagen.de oder online unter www.theaterhagen.de.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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