Schilder erklären ein kleines Stück Heimat
Hagener Heimatbund plant Informationen im "Vorbeigehen"
Der 1925 gegründete Hagener Heimatbund hat seit einigen Jahren ein großes Ziel im Sinn: Der aktuell von Jens Bergmann und Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff geführte Verein möchte möglichst viele historische Bauwerke und Plätze mit „Erklärschildern“ bestücken.
Solche Schilder gibt es in vielen Städten schon seit „ewigen Zeiten“, in Hagen waren sie früher eher nicht üblich. Für Touristen und Einheimische gleichermaßen bieten sie den Vorteil, dass man sich „mal eben“ und sozusagen „im Vorbeigehen“ über die Bedeutung oder Geschichte eines Hauses schlau machen kann.
Vor allem in Wehringhausen hängen derzeit viele dieser Bauwerke-Erklärschilder. Das hat unter anderem damit zu tun, dass der Hagener Heimatbund in diesem Stadtteil im Verlauf der vergangenen Jahre recht gut Sponsorengelder „an Land ziehen“ konnte. Rund 100 Euro verschlingt ein Schild an Druckkosten, weitere Ausgaben sind für die Anbringung vonnöten. Diese Kosten kann der Heimatbund natürlich meist nicht stemmen, weswegen er normalerweise auf Spender angewiesen ist. Übrigens: Das Aussehen der Schilder wurde mit der Unteren Denkmalbehörde abgestimmt, das heißt, dass alles auch „denkmaltauglich“ ist. Hausbesitzer, die ebenfalls an einem Schild Interesse haben, wenden sich am besten an Jens Bergmann (Mail: gensberg@web.de)
In den vergangenen Wochen konnten insbesondere in der Hagener Innenstadt weitere Schilder angebracht werden, etwa am Theatergebäude. Hier war es Dr. Klaus Fehske, der die Produktionskosten übernahm. Beim bislang letzten Schild hingegen hat der Heimatbund den Druck selbst bezahlt. Das lag an zwei Besonderheiten. Zum einen handelte es sich – wenn richtig gezählt wurde – um ein kleines Jubiläum: Es war das 50. Schild. Und zum anderen durfte der Heimatbund ein herausragendes Bauwerk „beglücken“: die Johanniskirche am Markt.
Die Johanniskirche, die „Mutter aller Kirchen“ in Hagen“, wurde 2018 einer umfassenden Renovierung unterzogen. Außerdem erhielt sie auf der „Eilper Seite“ einen Anbau, der multifunktional nutzbar ist. Den Abschluss all‘ dieser Maßnahmen nahm der Heimatbund zum Anlass, diesem bedeutungsvollen Gotteshaus und der zugehörigen Stadtkirchengemeinde das „Schild Nummer 50“ zum Geschenk zu machen. Die Gestaltung der Tafel lag auch in diesem Falle wieder – wie meist in der Vergangenheit – in den bewährten Händen von Heimatbund-Mitglied Stefan Fuhrmann.
Auf dem Schild, das gut sichtbar an der Frankfurter Straße hängt, ist unter anderem nachzulesen, dass das heutige Kirchenschiff in wesentlichen Teilen aus der Zeit um 1750 stammt, dass aber zuvor an dieser Stelle ein im Mittelalter entstandenes Gotteshaus existierte. Enthüllt haben das „Erklärschild“ in einer kleinen Zeremonie Pfarrerin Katharina Eßer und Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff.
Natürlich hat der Heimatbund schon die nächsten Tafeln „in der Mache“. So wird ein Schild in wenigen Wochen an der alten Hasper Feuerwache angebracht. Das ist ein wertvolles Gebäude aus der Bauhaus-Epoche. Offiziell enthüllt wird es am Samstag, 25. August, anlässlich eines großen Hoffestes des Hasper Heimat- und Brauchtum-Vereins, der heute seinen Sitz in dem einstigen Feuerwehrgerätehaus an der Enneper Straße hat. Auch für Wehringhausen sind weitere Schilder in Vorbereitung – hier konnte ein neuer Sponsor aufgetan werden.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.