Hagener Folkwang-Gründer Karl Ernst Osthaus spielte eine große Rolle bei der Entstehung des Bauhaus
Hagen hat Bauhaus
Die Gründung des Bauhauses, der bedeutenden Hochschule für Gestaltung in Weimar im Jahr 1919, verdankt sich nicht zuletzt einem „Hagener Impuls“: der Freundschaft zwischen dem Bauhaus-Gründer Walter Gropius und dem Hagener Folkwang-Gründer Karl Ernst Osthaus, dessen Empfehlung Gropius zu seiner Berufung nach Weimar verholfen hat. Daher wird die Bedeutung der Stadt Hagen mit ihrem kulturellen Protagonisten Osthaus von den Verantwortlichen für die Gestaltung des Bauhaus-Jubiläumsjahres immer wieder zur Sprache gebracht.
2019 stellt sich ein Aktionsbündnis aus Kulturschaffenden in Hagen in die Tradition von Karl Ernst Osthaus, mittels kultureller Projekte in die Stadt hinein- und über Hagen hinauszuwirken. Unter dem Motto „Hagener Impulse“ hat dieser Verbund mit der Projektleiterin Dr. Birgit Schulte vom Osthaus Museum, in intensivem Austausch gemeinsam ein Bauhausjahr-Programm entwickelt, um das kulturgeschichtlich bedeutsame Ereignis mit zahlreichen Veranstaltungen in Hagen zu feiern: Ausstellungen und Publikationen, Führungen und Exkursionen, Theater, Musik und Film, Vorträge und Diskussionen, Forschung und Lehre, Theorie und Praxis in allen Sparten geben an unterschiedlichen Orten neue Impulse für die Stadt Hagen. In einem 68-seitigen Programmheft für das erste Halbjahr 2019, die über 50 Veranstaltungen von Januar bis Juni vorgestellt.
Karl Ernst Osthaus hatte großen Einfluss
Die Stadt Hagen ist Projektpartner des NRW-Bauhaus-Verbundes „100 jahre bauhaus im westen“, der unter dem Aspekt „Gestaltung und Demokratie. Neubeginn und Weichenstellungen in Rheinland und Westfalen“ das Bauhausjahr feiert.
Nur wenige Monate vor Gründung des Bauhauses schrieb dessen Gründer Walter Gropius an seinen Duzfreund Karl Ernst Osthaus in Hagen: "Ich bin dabei, etwas ganz anderes ins Werk zu setzen - eine Bauhütte! Mit einigen wesensverwandten Künstlern." Diese Zeilen belegen anschaulich, welche bedeutende Rolle der Hagener Museumsgründer, Mäzen und Netzwerker der Reformbewegung für den jungen Gropius in den entscheidenden Jahren zwischen 1908 und 1921 spielte. Osthaus war für Gropius ein wichtiger Gesprächspartner und Mitstreiter in der Debatte um die Frage, auf welche Weise Kunst und Künstler in die Gesellschaft hineinwirken können und sollen. Viele Aspekte, die das Bauhaus verfolgt, hat Osthaus mit umfangreichen Initiativen in seiner westfälischen Heimatstadt Hagen zu Beginn des 20. Jahrhunderts geprägt. „Ich preise das Geschick, das mich in den Kreis Ihres Kulturschaffens hineintrieb, um nun mitzutun“, schrieb Walter Gropius begeistert an seinen Freund und Förderer Karl Ernst Osthaus. Mit dieser Begeisterung hat der Bauhausgründer die rund 50 Aktiven im Aktionsbündnis „Hagener Impulse“ angesteckt.
Einstieg in das Bauhausjahr
Als Einstieg in das Bauhausjahr präsentiert das Osthaus Museum Werke von Bauhaus-Künstlern aus seiner Sammlung: Annie Albers, Josef Albers, Max Bill, Lyonel Feininger, Wassilij Kandinsky, Ida Kerkovius, Paul Klee, Gerhard Marcks, Lazlo Moholy-Nagy, Oskar Schlemmer und Fritz Winter. Die Gemälde, Plastiken, Zeichnungen und druckgrafischen Arbeiten stammen von Künstlern, die als Lehrer am Bauhaus gewirkt oder dort studiert haben. "Das Interesse an der Ausstellung ist sehr groß", freut sich Dr. Birgit Schulte vom Osthaus Museum und Projektleiterin des Bauhausjahres "Hagener Impulse". Noch bevor sich die Türen des Hagener Museumsquartiers öffneten, konnten sich die Organisatoren über 5.000 Aufrufe in den Sozialen Medien freuen.
Ganz Deutschland feiert Bauhaus
Nicht nur Hagen und NRW, sondern ganz Deutschland feiert Bauhaus: unter dem Motto „Die Welt neu denken“ lädt der bundesweite Bauhaus Verbund 2019 dazu ein, die historischen Zeugnisse des Bauhauses ebenso neu zu entdecken wie seine Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft. Auch in Hagen wird der Blick auf die historischen Zeugnisse gerichtet, wie Hagens Kulturdezernentin Margarita Kaufmann betont: Die außergewöhnliche Baukultur, wie sie Osthaus in Hagen zwischen 1900 und 1920 realisiert hat, firmiert heute unter dem Begriff „Hagener Impuls“ – und dieser besondere Impuls bestimmt das gemeinsame Motto des Bauhausjahres in Hagen.
Auch das Stadt- und Tourismus-Marketing setzt in 2019 auf das Bauhausthema, wie Kirsten Fischer, Leiterin Stadtmarketing der Hagen Agentur betont. Die Gästeführer werden die Architektur in Hagen ebenfalls unter dem Bauhaus-Aspekt in den Blick nehmen, und ein von Schülern gestalteter Bauhausbus wird ganzjährig durch Hagen fahren.
Entdeckungen in der Sammlung des Osthaus Museums
Entdeckungen lassen sich auch in der Sammlung des Osthaus Museums machen. Als Einstieg in die Ausstellungsreihe im Kunstquartier Hagen zum Bauhausjahr präsentiert das Osthaus Museum Werke von Bauhaus-Künstlern aus seiner Sammlung. Die 80 Gemälde, Plastiken, Zeichnungen und druckgrafischen Arbeiten in der Ausstellung „Kandinsky, Kerkovius, Klee & Co“ stammen von 20 Künstlerinnen und Künstlern, die entweder als Lehrer am Bauhaus gewirkt oder dort studiert haben. Dem Hagener Maler und Grafiker Reinhard Hilker, der als junger Künstler in den Jahren 1919/20 am Bauhaus studierte, wird im Rahmen der Ausstellung eine Einzelpräsentation gewidmet.
Ganzjährig ein attraktives Programm
„Ich preise das Geschick, das mich in den Kreis Ihres Kulturschaffens hineintrieb, um nun mitzutun“, schrieb Walter Gropius begeistert an seinen Freund und Förderer Karl Ernst Osthaus. Mit dieser Begeisterung hat der Bauhausgründer die rund 50 Aktiven im Aktionsbündnis „Hagener Impulse“ angesteckt. Die Gruppe versteht sich als Ideenschmiede, in der sich Hagener aller Sparten, Professionen und Generationen zusammengeschlossen haben, um im intensiven Austausch ganzjährig ein attraktives Programm für alle Zielgruppen und Altersstufen anbieten und viele spannende „Hagener Impulse“ setzen zu können.
360° Osthaus
Mitglieder der Facebookgruppen des Stadtanzeigers können bereits seit Freitag einen ungewöhnlichen Einblick genießen: Einen Teil der Ausstellung "Kandinsky, Kerkovius, Klee & Co." als 360 Grad Bild. Damit ist es möglich, sich am heimischen PC per Mausklick oder per Fingerwisch am Smartphone im Museum umzuschauen.
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Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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