Hagen: Bunkermuseum stellt gerettete Dossiers aus
Geheimakten, die weggeworfen werden sollten

Michaela Beiderbeck betreibt das Bunkermuseum an der Bergstraße in Hagen. In der aktuellen Ausstellung werden Geheimakten der Polizei aus den 30er Jahren gezeigt.
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  • Michaela Beiderbeck betreibt das Bunkermuseum an der Bergstraße in Hagen. In der aktuellen Ausstellung werden Geheimakten der Polizei aus den 30er Jahren gezeigt.
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Es hört sich fast wie der Anfang eines Krimis an: Bei der Räumung eines Polizeireviers entdeckt ein Beamter einige Geheimdossiers aus den 30er Jahren. Statt sie zu entsorgen, nimmt er sie mit nach Hause. Nun sollen die Akten der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Das Hagener Bunkermuseum in der Bergstr. 98 wird die Geheimakten der Polizei NRW zum Luftschutz ausstellen.
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Das Hagener Bunkermuseum in der Bergstr. 98 wird ab kommenden Samstag, 12. August, Geheimakten der Polizei NRW zum Thema Luftschutz ausstellen.
Der ebenfalls geheime Spender dozierte noch vor kurzem an der Polizeihochschule und hat die Unterlagen vor dem Altpapiercontainer gerettet.
Nachdem er den Polizeidienst quittiert hat, wollte er diese uralten - schon etwas ramponierten Akten - jetzt dem Bunkermuseum überlassen.
Der Förderverein „Nie wieder Krieg“ des Bunkermuseums sagt dazu natürlich nicht „nein“ und wird den sensationellen Fund dauerhaft ausstellen.

Zum Inhalt der Akten

Diese hochbrisanten Unterlagen beschäftigen sich inhaltlich mit Anweisungen für den verstärkten Polizeischutz im Falle eines Krieges und sind zum Teil in Berlin am 13. Oktober 1936 verfasst worden.
In laminierter Form kann man jede Seite einsehen und lesen. Wer sich dafür interessiert, darf ab Samstagmittag, zwischen 12 bis 18 Uhr, den Bunker besichtigen. Sonntags ist das Museum von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Museumsleiterin Michaela Beiderbeck freut sich über die außergewöhnliche Schenkung. „Zum Glück konnten die Geheimakten vor dem Altpapiercontainer gerettet werden. Ich bin dem Spender sehr dankbar.“
Auch ihr Vater (93), der Historiker ist, sei interessiert an den Unterlagen aus der Nazi-Zeit. Er will sie in Ruhe zu Hause studieren. Zu diesem Zweck hat Michaela Beiderbeck die Dokumente extra laminieren lassen. Zudem seien sie so vor dem weiteren Zerfall geschützt.
Die Akten tragen teilweise Stempel mit dem Reichsadler der Nazis und sind unterzeichnet mit: „In Vertretung, gez. Himmler“.
Verfasst wurden sie vom „Reichs- und Preußischen Minister des Inneren.“

Die wertvollen Dokumente sollen dauerhaft in Hagen ausgestellt werden.
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Hintergrund

Der damalige Luftschutz wurde im Jahre 1936 der Polizei angegliedert und entsprechend von dort aus organisiert. Dazu gehörten zum Beispiel auch alle Regelungen, die den Hagener Bunker betrafen. Diese Reglungen wurden in mehreren Geheimdossiers reichsweit und damit auch für NRW verfasst.

Die Geheimakten liegen gut sichtbar in auf auf einer Vitrine.
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Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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