FSJ im Kirchenkreis Hagen
Erfahrungen fürs Leben

„Von den Kindern lerne ich die Sprache beim Spielen“, sagt Estefania Nunez. Foto: Kristina Hußmann
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  • hochgeladen von Laura Maria Dziuba

Estefania Nunez tanzt Macarena. Dass ihr die Bewegung zur Musik sichtlich Freude bereitet, heißt nicht, dass sie es nur zum Spaß tut. Sie tanzt mit einer Gruppe von Kindern, die sie auf dem Schulhof der Karl-Ernst-Osthaus-Schule (KEO) zusammengetrommelt hat, um sie in Bewegung zu bringen.

Estefania, die aus Ecuador kommt, macht ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Hagen und arbeitet im Offenen Ganztag am Haldener Standort der Schule. „Die Arbeit mit den Kindern macht mir sehr viel Spaß“, sagt die 21-Jährige. „Von ihnen lerne ich die deutsche Sprache beim Spielen.“

Jedes Jahr nach den Sommerferien bietet die Evangelische Jugend im Evangelischen Kirchenkreis Hagen bis zu 25 Einsatzstellen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD/FSJ) an. „Junge Menschen haben bei uns die Möglichkeit, in Schulen, Kindergärten, Jugendzentren und Kirchengemeinden praktisch mitzuarbeiten und so einen guten Eindruck von den Aufgaben und Anforderungen in diesen Bereichen zu bekommen“, erklärt Patrick Rösener, Referent für den Freiwilligendienst bei der Evangelischen Jugend.

Alle sind willkommen

Für ihren Einsatz erhalten die Freiwilligen 450 Euro monatlich und 30 Urlaubstage in diesem Jahr, das zugleich als gelenktes Praktikum gilt. Bewerben können sich junge Menschen jeder Konfession und Religion. „Ein Schulabschluss ist als Grundlage natürlich wünschenswert“, sagt Patrick Rösener. Das Angebot ist auch insofern offen, als dass sich Interessierte aus dem Ausland ebenfalls auf die Stellen bewerben können.

Das Diakonische Jahr der evangelischen Kirche von Westfalen ist für die Vertragserstellung, Hilfestellungen für das Visum und die Kommunikation mit dem Konsulat und die pädagogische Begleitung der Freiwilligen zuständig.

Estefanias Reise

Für Estefania ist der Einsatz an der Hagener Schule nicht ihre erste Station in Deutschland. Sie hat bereits für ein Jahr als Au-Pair bei einer Familie in Gevelsberg und weitere sechs Monate in einer Klinik gearbeitet.

Nach dem FSJ möchte sie gerne eine Ausbildung als Erzieherin machen. Mit einem Fernstudium an einer Uni in Ecuador will sie die dafür notwendige Qualifikation erwerben. „Für mich ist durch die Arbeit an der Schule klar geworden, dass ich in diesem Bereich weitermachen möchte“, sagt die junge Frau, die in einer Wohngemeinschaft in Wehringhausen wohnt.

„Natürlich ist der Einsatz von FSJler*innen, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen, erstmal etwas komplizierter“, sagt Julia Schmidt, Leiterin des Offenen Ganztags an der KEO-Schule in Halden. Auch strukturell und organisatorisch seien nochmal andere Aspekte zu bedenken. Im Fall von Estefania ist Für Julia Schmidt klar: „Sie bringt so viel mit und so viel besonderes ein – wir profitieren alle davon.“

Unterstützung im FSJ

Alle Freiwilligen werden während ihrer Einsatzzeit auf vielfältige Weise begleitet. Neben regelmäßigen Reflexionsstunden gibt es Vorträge und weitere Möglichkeiten der Berufsorientierung wie zum Beispiel Schnuppertage in anderen Einrichtungen wie Jugendzentren.

Außerdem werden in fünf Blöcken, die jeweils eine Woche dauern, Fachthemen besprochen und erarbeitet. „Da es immer ein Team von rund 25 BFD‘ler*innen in einem Jahrgang gibt, entstehen über die Arbeit hinaus immer auch Freundschaften und gute Kontakte“, erklärt Patrick Rösener, warum sich der Einsatz nicht nur zur beruflichen Orientierung lohnt.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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