Feinsinniger Witz eines Jürgen von Manger
"Dat war vielleicht ein Dingen": Emster Kulturhof und Familie von Manger feiern persönliche Tegtmeier-Premiere

Freuen sich über die erfolgreiche Tegtmeier-Premiere. (v.l.n.r. / vordere Reihe): Gabriele von Manger, Monika von Manger sowie (hintere Reihe): Carsten Bülow, Sven Söhnchen.
  • Freuen sich über die erfolgreiche Tegtmeier-Premiere. (v.l.n.r. / vordere Reihe): Gabriele von Manger, Monika von Manger sowie (hintere Reihe): Carsten Bülow, Sven Söhnchen.
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Um es gleich vorweg zu nehmen – einen Doppelgänger-Wettbewerb gewinnt der Schauspieler Carsten Bülow nicht, wenn er auf der Bühne sein Schauspiel-Idol aus Kindheitstagen in Erinnerung bringt.

Der schlaksige Dortmunder Bülow und das Ruhrgebietsoriginal Adolf Tegtmeier, alias Jürgen von Manger, sehen sich nicht unbedingt ähnlich, aber aus dem Kreise der Familie von Manger erhielt Bülow wohl das größte Lob des besonderen Abends im Emster AWO-Kulturhof.
Spätestens beim gesanglichen Beitrag zum Bottroper Bier sah Gabriele von Manger ihren Schwager vor ihrem geistigen Auge. Auch die weiteren Gäste in der ausverkauften Premiere des Tegtmeier-Abends „Dat is vielleicht ein Dingen“ waren beeindruckt von der einzigartigen Mischung aus Bühnenprogramm und persönlicher Erinnerung.
Gerade der zweite Anteil des Konzeptes war dem Engagement von „Onkel Jü's-Nichte Monika von Manger zu verdanken. Sie erlaubte einen Einblick in das sehr private Fotoalbum: angefangen von Besuchen zu Weihnachten, über Feinripp-Pausen auf Kuhweiden bis zu dem Ehrgeiz, nach der Schlaganfallerkrankung die Behinderung zumindest auf Fotos zu kaschieren.
Monika von Manger und Carsten Bülow wechseln auf der kleinen Kulturhof-Bühne die Perspektive und spielen gemeinsam den Klassiker vom „gestohlenen Autoschlüssel“, nachdem man der grandiosen Lobeshymne eines Dieter Hildebrandts auf den (Groß-)Vater aller Ruhrgebietskomiker gelauscht hatte.
Es „mangerte“ sehr an diesem Premieren-Abend, den Carsten Bülow, nach ausführlichen Gesprächen mit Monika und Gabriele von Manger, konzipiert hatte. Die Idee zu dieser kurzweiligen Erinnerungsveranstaltung hatte Bülow gemeinsam mit dem Hagener Kulturpolitiker Sven Söhnchen. Gemeinsam überlegte man sich die Vorgehensweise, die nunmehr ihre Welt-/Deutschland-/Revieruraufführung am Hagen-Emster Kulturhof hatte – unweit jenes Hauses, welches Jürgen von Manger mit seinen Eltern und Brüdern 1933 als zehnjähriger Knirps, nach deren Umzug aus seiner Geburtsstadt Koblenz, bewohnte.

Feinsinniger Witz eines Jürgen von Manger 

Man wünscht sich manchmal, beim ganzen Klamauk der neuen Comedy-Generation, den feinsinnigen Witz eines Jürgen von Mangers auf die Bühnen der Republik zurück – oder zumindest diese Art von Erinnerung an von Manger, Tegtmeier oder eben an Onkel Jü.
Monika von Manger und Carsten Bülow würde man noch mehr Auftritte dieser Art wünschen – vielleicht auch auf den Spuren der Bädertournee, die von Manger in seiner fast zwanzigjährigen Glanzzeit mehrfach absolvierte: dat wär ja mal ein Dingen.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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