Das große Knattern im Freilichtmuseum Hagen: Treckertreffen am 1. Mai
Über 200 historische Ackerschlepper, umgangssprachlich Bulldogs, Trecker oder Traktoren genannt, treffen sich am kommenden Freitag, 1. Mai, im Hagener Freilichtmuseum.
Im gesamten Mäckingerbachtal tuckern die alten Traktoren der verschiedensten Hersteller. „Die Freunde alter Schlepper kommen hier voll auf ihre Kosten. Es werden bekannte Namen wie H. Lanz, Hanomag, Porsche, MAN, Deutz und Unimog vertreten sein, aber auch unbekannte Marken wie Allgaier oder Bautz stellen sich vor“, verspricht Klaus-Rudolf Rose, Geschäftsführer der H.Lanz-Freunde Ruhrgebiet. Es gibt Gelegenheiten zum Fachsimpeln und Schauen. Am frühen Nachmittag werden viele Traktoren von einem Fachmann vorgestellt. So erfahren die Besucher eine Menge Details über die verschiedenen Traktortypen, Bauarten und so manches Anekdötchen.
Einer der jüngsten Teilnehmer ist der 16-jährige Max Steven aus Schwerte, der gerade seinen Traktorführerschein gemacht hat und jetzt seinen eigenen Schlüter-Trecker AS 32, Baujahr 1958 zum Treffen kommt. Der Teenager kommt nicht allein, denn seine Eltern, Daniela und Michael, sind ebenfalls begeisterte Treckerfahrer und präsentieren am 1. Mai ihre beiden Lanz-Bulldogs. Die beiden alten „Schätzchen“ sind aus den Jahren 1938 und 1953 und werden wieder die Blicke der Besucher auf sich ziehen.
Gerade die Marke H. Lanz ist unter den Trecker-Oldtimern berühmt. Die Firma mit ihrem Stammsitz in Mannheim beschäftigte sich seit den 1880-er Jahren mit Landmaschinentechnik. Sie entwickelte eine motorgetriebene Maschine, die die Lokomotiven ablöste, die damals die Dreschwerke in der Landwirtschaft betrieben. 1921 kam H. Lanz als erstes Unternehmen der Welt mit einem Rohölschlepper auf den Markt, dem legendären „Lanz-Bulldog“. Den kuriosen Namen bekam er durch die Ähnlichkeit mit dem Gesicht einer Bulldogge. Die ersten Lanz-Bulldogs hatten acht oder zwölf PS, später stockte man die Motoren bis 55 PS auf. Insgesamt wurden bis in die 1950-er Jahre 25.000 Stück gebaut.
„Diese genial einfach gebauten Maschinen, basierend auf einem Ein-Zylinder-Prinzip mit einem Glühkopfmotor, waren ideal für die Landwirtschaft. Sie waren so konstruiert, dass sie selbst in einer einfachen Dorfschmiede oder vom Bauern selbst mit Hammer und Meißel repariert werden konnten. Ein weiterer Vorteil des Bulldogs lag darin, dass er zuverlässiger als die empfindlichen benzingetriebenen Ackerschlepper war mit ihrem explosionsgefährdeten Treibstoff. Denn Dieselantrieb gab es noch nicht und der Bulldog fuhr mit billigem Rohöl“, erklärt Trecker-Experte Klaus-Rudolf Rose.
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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