70. Schloss-Spiele Hohenlimburg
"Bram Stokers Dracula" im Schlosshof

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Am Samstag gab sich zum 70. Jubiläum der Schloss Spiele Hohenlimburg im Schlosshof Graf Dracula die Ehre. Festspielintendant Dario Weberg hat „Bram Stokers Dracula“ auf die Bühne gebracht und für ordentlich Spannung gesorgt.

Sorgen in der Nervenklinik

Seit einigen Tagen wird Lucy, die Tochter von Nervenarzt Dr. Seward, immer schwächer. Die Ärzte können sich das nicht erklären und der Vater bittet in seiner Not einen Freund zu Hilfe, Professor Abraham van Helsing, ein ausgewiesener Experte für Übernatürliches. Dem Professor fallen bei der ersten Untersuchung zwei seltsame Verletzungen an Lucys Hals auf, die nach Aussage des Vaters einfach nicht verheilen. Zusammen mit Lucys Freundin Mina Murray macht sich der Professor daran, Lucy zu retten. Schnell finden sie heraus, dass der neue Nachbar, Graf Dracula, irgendwie mit der Krankheit des Mädchens zu tun haben muss. Sie ahnen jedoch nicht, dass ihr Gegner längst schon unter ihnen ist. Unter all den verrückten Bewohnern sind seine Hilfskräfte nicht leicht zu erkennen. Eine Jagd gegen die Zeit beginnt, denn bekanntlich kann man Vampiren am besten mit Sonnenlicht beikommen.

Gelungene Inszenierung vor historischer Kulisse

Wieder ist es dem Intendanten der Schloss-Spiele Hohenlimburg Dario Weberg gelungen, ein Stück auszuwählen und zu inszenieren, das sich in den Innenhof des fast 1.000 Jahre alten Schlosses einfügt. Er selbst ist in die Rolle des Experten für Übernatürliches Abraham van Helsing geschlüpft, der sich mit immer neuen Aktionen seinem Widersacher Graf Dracula, den Simon Jakobi überzeugend arrogant-freundlich darstellt. Die beiden kämpfen um das Leben von Lucy Seward, deren Entwicklung von der zerbrechlichen Tochter auf dem Weg zur giftigen Vampirin Karolin Kersting sehr gut gelungen ist. Anna-Christina Krüger übernimmt eindrucksvoll die Rolle von Lucys Freundin Mina Murray, die selbstbewusst und mit Köpfchen den Kampf mit dem Vampir aufnimmt. Lucys Vater hingegen schwankt, das macht Stefan Schroeder deutlich, zwischen seiner Sorge um die Tochter und seinem Glauben an die Wissenschaft, die mit übernatürlichen Erklärungen wenig anfangen kann. Bei dieser Konstellation könnte man denken, dass Graf Dracula unterlegen ist. Wären da nicht dieser seltsame Patient Mister Renfield, dessen Verrücktheit man Darsteller Alexander Lux jederzeit abnimmt und Haushälterin Miss Wells, deren widersprüchliches Verhalten Betty Stöbe geschickt ins Spiel bringt, wenn sie sich nicht gerade gegen die Avancen des Pflegers Butterworth wehrt, in dessen Rolle Stefan Heuer schlüpft. Den Darstellern gelingt es, das Publikum mitzunehmen und die Spannung zu halten, selbst bei denjenigen, die den Film kennen. Dazu tragen sicher auch die Kostüme von Silke Hank bei und die Bühnenmusik von Martin Brödermann, die mit den technischen Effekten, für die Dirk Hering und Stefan Sasse Verantwortung tragen die Inszenierung zu einem rundum runden Erlebnis machen, das an drei weiteren Terminen möglich ist, am 25., 30. und 31. August. 2024. Weitere Informationen finden sich unter www.schlossspiele.de.

Autor:

Birgit Ebbert aus Hagen

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