Im neuen Glanz
Anbau und Sanierung an der Hagener Johanniskirche fast abgeschlossen
"Wenn Sonne hineinscheint, dann leuchtet alles“
„Bauen wir um und begegnen den Menschen außerhalb der Mauern“ – so wünschte es sich Katharina Eßer in ihrem Einführungsgottesdienst als Pfarrerin der Ev.-Luth. Stadtkirchengemeinde am Reformationstag 2017 in der Hagener Johanniskirche. Das war kurz bevor Bänke, Orgel und Altar aus dem Gotteshaus verschwanden, um ihm mit einer großen Baumaßnahme ein neues Gesicht zu geben und dem alten eine intensive Pflegekur zu verpassen.
Mit dem mobilen Gottesdienstformat „Kirche to go“ hat sich das Pfarrteam in den vergangenen Monaten nicht nur außerhalb der Mauern, sondern vor allem in neuen Räume bewegt und dabei „tolle Erfahrungen gemacht“, wie Katharina Eßer resümiert. Jetzt - ein Jahr später sind Anbau und Sanierung der Johanniskirche fast abgeschlossen. Der Wiedereinzug in die alten Mauern steht bevor. „An Heiligabend werden wir hier wieder Gottesdienst feiern“, sagt die Pfarrerin. „Die Glocken läuten jetzt schon wieder.“
Dass damit nicht alles einfach wieder beim Alten ist, ist auch ohne aktives kirchliches Leben bei einem Rundgang durch die älteste Kirchen Hagens deutlich zu spüren. Im hinteren Teil der Kirche ist jetzt wieder eine Kapelle – mit dem alten Altar aus dem Kirchraum. „Mit Hilfe eines mobilen Taufbeckens können hier wieder Taufen stattfinden.“ Der Boden ist neu. Heller Kalkstein hat den dunklen Teppich ersetzt. Die Decke ist in einem warmen Gelbton gestrichen. „Die Ornamente sind gesäubert worden“, so Katharina Eßer. „Jetzt kann man sie endlich sehen.“
Ein neues Lichtkonzept lässt die warmen Farben besonders strahlen. Und: die Fensterrosette über der Empore mit ihren überwiegend gelben Gläsern ist freigelegt. „Wenn die Sonne hineinscheint, dann leuchtet alles“, sagt die Theologin. „Die Atmosphäre in der Kirche ist jetzt viel freundlicher.“
Neues und offenes Konzept
Für eine gravierende Veränderung hat sich die Gemeinde mit dem Anbau an die Kirche entschlossen. Entstanden ist neben einem neuen zentralen Eingang – auch für die Kirche - ein großer Gemeinderaum mit viel Fensterfläche zum Marktplatz hin. Gruppen und Kreise werden hier ihren Platz ebenso finden wie Feiern und Veranstaltungen. Das Leben in diesem Teil des Kirchengebäudes wird künftig von außen gut zu sehen sein. Und damit ist umgesetzt, was Pfarrerin Juliane im Schlaa schon in der ersten Planungsphase immer betont hat: „Der Umbau der Johanniskirche soll allen Hagener Bürgern ein neues und offenes Konzept von Leben und Arbeit mit, in und an der Kirche nahebringen.“ Durch den Anbau würden sich deutlich erweiterte Möglichkeiten für das Gemeindeleben ergeben, so Katharina Eßer. „Es sind zwar noch die alten Mauern.“ Und viel Vertrautes wie zum Beispiel tolle Konzerte in der Kirche und das 'Kirchcafé zur Marktzeit' werde es wieder geben. „Aber es ist eben auch ein Neubeginn.“
Infos
Mit einer ganzen Festwoche vom 27. Januar bis zum 3. Februar wird die Wiedereröffnung der Johanniskirche Anfang des kommenden Jahres gefeiert. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), wird den Einführungsgottesdienst am 3. Februar halten. Ansonsten steht sehr viel Musik auf dem Programm.
Von Kristina Hußmann
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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