Aus dem Stadtmuseum
„111 Hagener Stücke“: Die Harkortsche Fabrik für Eisenbahnbedarf und ihr Firmenschild

Aus dem Buch „Hagener Stücke – 111 Objekte aus dem Stadtmuseum“ präsentiert der Fachdienst Wissenschaft, Museen und Archive der Stadt Hagen einige spannende Objekte. Den Anfang macht das Firmenschild der Fabrik für Eisenbahnbedarf Johann Caspar Harkort aus dem Jahr 1859.
 | Foto: Stadtarchiv Hagen/Montage_Redaktion
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Aus dem Buch „Hagener Stücke – 111 Objekte aus dem Stadtmuseum“ präsentiert der Fachdienst Wissenschaft, Museen und Archive der Stadt Hagen einige spannende Objekte. Den Anfang macht das Firmenschild der Fabrik für Eisenbahnbedarf Johann Caspar Harkort aus dem Jahr 1859.

Nach 1800 gründete Johann Caspar IV. Harkort in Blickweite des Familienguts Harkorten eine Produktionsstätte für Eisen- und Metallwaren. Nach seinem Tod 1818 baute der älteste Sohn Johann Caspar V. den Betrieb nach industriellen Maßstäben aus. Die Produktion umfasste neben Werkzeugen und Küchengeräten auch Rüstungsgüter wie Helme und Waffen. Ab 1823 erfolgte eine umfassende Erweiterung des Betriebs um eine Eisengießerei und Maschinenfabrik.
In den 1830er- und 1840er-Jahren arbeitete die Fabrik vor allem für den Eisenbahnbedarf. Neben Schienen, Schienennägeln und Befestigungsmaterial sowie Schaufeln und Hacken für die Streckenarbeiter wurden ab 1840 auch Achsen und Räder für Schienenfahrzeuge hergestellt. Drei Jahre später gingen bereits zwölf Kohlenwagen an die Düsseldorfer-Elberfelder-Eisenbahngesellschaft. Johann Caspar VI. Harkort übernahm 1850 das Unternehmen und die Fabrik. Er spezialisierte sich auf den Bau von Brücken und Stahlkonstruktionen, die sich seit Mitte der 1840er-Jahre als wichtiger Produktionszweig herausgebildet hatten. Die Johann Caspar Harkort oHG stellte nach dem Zweiten Weltkrieg die Produktion ein.
Von der Harkortschen Firma in Hagen-Haspe ist heute nur noch die unter Denkmalschutz stehende Maschinenhalle erhalten. Es handelt sich um das wohl älteste Industriegebäude einer Fabrik in Westfalen. Das nachträglich lackierte, gusseiserne Firmenschild war vermutlich an Eisenbahnwagen angebracht. Das Markenzeichen diente bis 2001 als familiäres Erinnerungsstück, das gut sichtbar in der Diele des Hauses Harkorten befestigt war. Das Schild wird ab 2022 im Stadtmuseum Hagen zu sehen sein.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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