Hagener Problemimmobilien
Müll, Brandlasten und ein fehlender Rettungsweg

Bei einer gemeinsamen Kontrollaktion überprüften verschiedene Behörden mehrere Problemimmobilien. Foto: Stadt Hagen
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  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Müll, Brandlasten und ein fehlender Rettungsweg: Unter der Leitung der Dienststelle Ordnungsbehördliche Aufgaben des Fachbereiches Öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt Hagen haben die Ausländerbehörde, die Bauaufsicht, die Wohnungsaufsicht das Jobcenter, die Feuerwehr Hagen, die Polizei Hagen, der Zoll sowie Enervie am vergangenen Dienstag, 24. Oktober, eine gemeinsame Kontrollaktion in acht Immobilien durchgeführt. Unterstützt wurde das Team von einem rumänischen Verbindungsbeamten.

Ziele der Kontrollen sind unter anderem die Erfassung von Mängeln, Überprüfung angemeldeter Personen und Gewerbe, Überprüfung von Gas- und Stromanschlüssen sowie die Aufklärung von Bewohnerinnen und Bewohnern im Umgang mit Müll und Brandlasten.

Prüfung von Meldestatus und Gewerben

Von den 190 gemeldeten Personen konnten 122 vor Ort überprüft werden. 14 Personen werden nach erneuter Überprüfung gegebenenfalls von Amts wegen abgemeldet, drei Personen wurden aufgefordert, sich umgehend beim Bürgeramt anzumelden. Von sieben kontrollierten Gewerben werden drei von Amts wegen abgemeldet. Das Jobcenter überprüft im Nachgang der Kontrolle den rechtmäßigen Bezug von Leistungen und wird diesen falls nötig einstellen. Die Polizei kontrollierte zahlreiche Personalien und führte Identitätsfeststellungen durch.

Fehlender Rettungsweg und Brandlasten

In einer Immobilie fand das Team zwei vermietete Räume vor, die lediglich mit einer kleinen Dachluke versehen sind, sodass es hier keinen zweiten Rettungsweg gibt. Die Einsatzkräfte erklärten den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie dem Hausmeister, dass die gemieteten Zimmer nicht weiter als Wohnraum genutzt werden dürfen. Der Hausmeister wurde aufgefordert, die Kellerräume von Sperrmüll zu befreien. Die städtische Bauaufsicht untersagte dem Eigentümer der Immobilie die Nutzung der Räume zu Wohnzwecken und wird die Nutzungsuntersagung sowie den Genehmigungszustand des Hauses zeitnah überprüfen. Der Eigentümer wurde zudem aufgefordert, den Bewohnerinnen und Bewohnern umgehend eine andere Unterkunft zu organisieren.

Im Treppenhaus der Immobilie befindet sich eine Öffnung im Mauerwerk mit einer Holzeinschubdecke sowie einer großen Menge an Holzspänen, was eine erhebliche Brandlast darstellt. Im Fall eines Brandausbruchs kann dieser erste Rettungsweg möglicherweise nicht genutzt werden. Außerdem schließt eine Feuerschutztür im Keller- und Heizungsraum nicht mehr selbstständig und in der Zwischenwand befindet sich eine Öffnung. Beide Mängel begünstigen die Ausbreitung von Feuer und Rauch in andere Räume. Die Bauaufsicht leitet im Nachgang ein entsprechendes Verfahren ein.

Fluchtweg verstellt

In einem weiteren Objekt stellte das Team diverse Schränke im Treppenhaus sowie Fahrräder im Eingangsbereich des Hauses fest. Da das Treppenhaus der erste Flucht- und Rettungsweg bei einem Feuer ist, müssen die Wege und Durchgänge unbedingt freigehalten werden. Die Fahrräder versperrten zudem den Fluchtweg einer Praxis. Die Familie wurde aufgefordert, die Schränke umgehend zu entfernen und die Fahrräder im vorhandenen Kellerraum abzustellen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fanden unter anderem eine Vermüllung von Kellern und Hinterhöfen, einen Schädlingsbefall, Schimmel in Treppenhäusern, fehlende Fenstergriffe und fehlende beziehungsweise defekte Handläufe an Treppengeländern vor.

Im Rahmen der Kontrolle von Gasanschlüssen und Stromzählern hat Enervie einen undichten Gasanschluss notdürftig gesichert, der in den kommenden Tagen repariert wird. Die zum Teil fehlenden Plomben an den Stromzählern wurden wieder angebracht.

Regelmäßige Kontrollen

In diesem Jahr kontrollierten die Behörden bereits 88 Objekte. Von 2.277 gemeldeten Personen konnten 1.284 überprüft werden. 52 Personen waren nicht unter der jeweiligen Anschrift gemeldet, wohnten aber dort. 191 Personen wurden bislang von Amts wegen abgemeldet.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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