Prozessauftakt im Hagener Landgericht
Doppelmord am Iserlohner Bahnhof

Ein 44-jähriger Mann aus Bergisch Gladbach muss sich in der kommenden Woche (11. Februar) wegen zweifachen Mordes vor dem Schwurgericht des Landgerichts Hagen verantworten. Er soll am 17. August 2019 am Bahnhof in Iserlohn seine getrennt lebende Ehefrau Nafije H. und deren neuen Partner Amir N. aus niedrigen Beweggründen mit mehreren Messerstichen getötet haben. Die Tötung von Amir N. soll außerdem grausam erfolgt sein.

Nafije H. soll den Angeklagten im September 2018 endgültig verlassen haben. Der Angeklagte soll sie jedoch als sein „Eigentum“ betrachtet und spätestens am Tattag beschlossen haben sie zu töten, da sie ihn verlassen habe. Amir N. habe er töten wollen, weil dieser ihm nach seiner Meinung die Ehefrau „weggenommen“ habe. Am 17. August soll der Angeklagte beiden am Iserlohner Bahnhof und dem daneben liegenden Parkhaus über Stunden mit einem Messer aufgelauert haben. Gegen 14.20 Uhr soll er seine Ehefrau in dem Parkhaus mit mehreren Messerstichen niedergestochen haben. Auch Amir N. soll er bereits in dem Parkhaus mit dem Messer verletzt haben. Als dieser nach draußen geflüchtet sei, soll er ihn bis in die Nähe der Bahngleise verfolgt haben. Dort soll er weiter massiv auf Amir N. eingestochen haben. Dabei soll der Angeklagte seinem Opfer aus gefühlloser, unbarmherziger Ge-sinnung durch diese weiteren Stiche zusätzliche Schmerzen und Qualen zugefügt haben. Von dem im Sterben liegenden Mann soll er mit seinem Mobiltelefon zwei Fotos gemacht und diese verschickt haben.

Beide Opfer sollen aufgrund der Messerstiche verblutet sein. In dem Auto der beiden Getöteten soll sich deren knapp zwei Monate alte Tochter befunden haben, die unverletzt geblieben sei. Der Angeklagte ist nicht vorbestraft. Für Mord sieht das Gesetz in der Regel eine lebenslange Freiheitsstrafe vor.

Der Angeklagte befindet sich in Untersuchungshaft. Die Eltern des Getöteten Amir N. haben sich dem Verfahren als Nebenkläger angeschlossen. Für das Verfahren sind sieben Verhandlungstage bis zum 24. März 2020 vorgesehen.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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