Nach dem Erfolg beim Konzertauftritt in Essener Philharmonie wird Anke Pan, mit 17 Jahren frisch gebackene Abiturientin, am 07.09.10 auf Zollverein einen Klavierabend geben.
Da Anke Pan in April nach einer Vorauswahl (preliminaries) in Warschau für den 16. internationalen Chopin Wettbewerb im Okt. 2010 teilnehmen wird, ist es für die Zollverein-Konzerte eine willkommene Gelegenheit, die Kettwiger Pianistin, die schon häufig Furore gemacht hat, in einem Konzert vorzustellen.
Der Chopin Wettbewerb in Warschau ist einer der weltweit bedeutendsten, bereits seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts alle fünf Jahre ausgetragener Wettstreit der weltbesten Nachwuchspianisten. Wer sich hier durchsetzt hat das internationale Podium sicher. Der Andrang zu diesem Wettbewerb ist so groß, dass in weltweiter Vorauswahl eine strenge Auslese getroffen wird um nur die Besten zuzulassen.
Dazu gehört Anke Pan, als die Jüngste und die einzige qualifizierte Deutsche. Sie bestreitet mit einem Teil des erforderlichen Programms einen üppig ausgestatteten Klavierabend auf Zollverein.
Zu dem Programm schreibt der Konzertorganisator Professor Claudius Tanski folgendes:
Mit 3 Etüden müssen die Kandidaten ihre technische Fitness belegen, wobei Chopins Etüden auch musikalische Wunderwerke und nicht nur Übungen sind. Normalerweise hört man diese Stücke nur als Zugaben, wenn die Pianisten warm gespielt und vom Erfolg beflügelt werden. Beim Chopin Wettbewerb gibt es aber kein "Warmspielen", die 100m sind unter 10sec. zu absolvieren, wenn man weiterkommen möchte. Deshalb riskiert Anke Pan auf Zollverein auch sofort den Sprint.
Walzer, Polonaise, Berceuse, und die Polonaise-Fantasie sind allesamt zum Kreis "Chopin Greatest Hits" gehörig und werden in dieser Konzentration im Konzert kaum zu hören sein.
Nach der Pause die berühmte b-moll Sonate mit dem Trauermarsch als drittem Satz. Dieser ist musikalisches Allgemeingut, wir kennen ihn alle. Der vierte Satz, ein huschendes Presto Unisono (beide Hände spielen dasselbe um eine Oktave versetzt) ist im Grunde die erste impressionistische Komposition der Musikgeschichte. Chopin wollte damit den Wind/Sturm über den Gräbern beschreiben, das Angedeutete, Fetzenhafte, Dämonische ist in der Zerrissenheit der Tonalität nachdrücklich eingefangen. Pianistisch gesehen eine rasende Fahrradfahrt auf einer 100 m hohen Mauer die oben eine Breite von 10 cm hat. Risiko total.
Mit dieser Sonate ist in einem normalen Klavierabendprogramm Schluss, nicht so bei Anke Pan, es kommt noch die wunderbare 3. Ballade und das berühmte b-moll Scherzo. Achten Sie auf den Schluss, hier muss die Pianistin aus vollem Presto mit beiden Händen Töne am jeweiligen Ende der Klaviatur treffen. In der rechten Hand ist es das F4, es ist auch der höchste Ton im Stück, die sieben weiteren werden nicht gebraucht. Arthur Rubinstein soll sich diese sieben Töne stets ebenfalls auf F4 gestimmt haben lassen, um mit der ganzen Hand dann mühelos den richtigen Ton im Tempo zu treffen.
Eine solche Hilfe gibt es in Warschau beim Wettbewerb nicht, wir hoffen, Anke trifft und gewinnt!
Information für Ticket:
VVK: Ticket Center der Theater und Philharmonie Essen , Tel.: 0201 8122200; www.mbee.de ; Sowie in allen Ticketshops der WAZ Mediengruppe über CTS und NRW-Ticket.
Autor:Xing Yu aus Essen-Kettwig |
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