Nahversorgungszentrum - einfallsloses Projekt am Standort Alte Molkerei (TUFFI)

Nachdem das Objekt "Bädekerplatz" in Kürze in Betrieb gehen wird und Iserlohn in Discounter-Flächen schier ersäuft, wird schon das nächste Nahversorgungszentrum geplant: dort, wo der Schapker Weg in die Baarstraße mündet.

An dieser Stelle betrieb der TUFFI-Konzern bis vor mehr als 10 Jahren eine Molkerei, seitdem ist die Natur dabei, sich die Fläche zurück zu holen. In ein paar Jahren mehr dürfte alles so zugewuchert sein, dass es als Schandfleck nicht mehr wahrnehmbar ist. Ich habe mich ohnehin schon daran gewöhnt, fahre fast jeden Tag daran vorbei.

Anstatt entweder weitere Jahre Geduld zu haben, bis eine bedarfsorientierte und damit sinnvolle Neubebauung möglich wird, wird statt dessen einfach ein weiteres Nahversorgungszentrum geplant. Ein solches Zentrum besteht gewöhnlich aus einem Supermarkt (z.B. REWE), einem Discounter (z.B. Lidl) und weiteren kleineren Läden (z.B. Fressnapf, TrinkGut, Lotto o.ä.).
Ein Bedarf hierfür besteht im Norden Iserlohn nicht, denn REWE gibt es schon, Penny und Netto ebenfalls, sogar Fressnapf ist schon vertreten. Man hört, dass REWE umziehen will (und dabei seine Verkaufsfläche verdoppeln wird) und der neue Discounter zusätzlich zu den beiden vorhandenen mit 1000 m² antreten will.

Da ohnehin bereits eine Überversorgung mit Discounter-Flächen besteht, ist das ganze Projekt auf Verdrängung angelegt, d.h.: einer der beiden Discounter (oder sogar beide) würden schließen - Leerstand wie bei ALDI in der Giesestraße! Auch Edeka an der Walter-Jost-Straße, ein relativ neuer Markt, würde Rückgänge verzeichnen. Was für ein Fortschritt!

Iserlohn werden rückläufige Bevölkerungszahlen vorausgesagt, was den Wettbewerb im Einzelhandel zusätzlich verschärfen wird. Auch vor diesem Hintergrund wäre ein neues Nahversorgungszentrum einfach billig, fast verantwortungslos.

Zahlreiche Bürger sehen das angekündigte Projekt durchaus kritisch.