Hagen (lwl). In der Goldschmiede seines Hagener Freilichtmuseums präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Sonntag, 25. Juli, bis 15. September 2010, die Ausstellung „50 Meisterstücke – 50 Jahre Goldschmiedekunst in Westfalen“.
Aus Anlass seines 50. Geburtstages zeigt das Hagener LWL-Freilichtmuseum, wie sich die Meisterstücke im Goldschmiedehandwerk in den letzten 50 Jahren verändert haben. Gemeinsam mit der Juwelier-, Gold und Silberschmiede-Innung für den Handwerkskammerbezirk Dortmund und dem Berufskolleg Ost der Stadt Essen rief das LWL-Freilichtmuseum die westfälischen Goldschmieden auf, mit ihren Meisterstücken teil zu nehmen.
Aus vielen Einsendungen wurde für jeden Jahrgang ein charakteristisches Objekt gewählt. „Entstanden ist ein faszinierender Rückblick auf 50 Jahre Goldschmiedekunst und damit auf 50 Jahre Handwerksgeschichte in Nordrhein-Westfalen“, erläutert die stellvertretende Museumsleiterin Dr. Anke Hufschmidt: „Diese Art von Ausstellung ist bisher einmalig in Deutschland. Sie lädt zu einer ganz besonderen Zeitreise ein.“
Das Meisterstück hat in vielen Handwerksberufen noch heute eine hohe Bedeutung.
Es bildet einen zentralen Bestandteil bei der Meisterprüfung – der höchsten formalen Qualifikation im Handwerk. Es entsteht unter Bedingungen, die durch die Handwerksordnung, die Prüfungsvorschrift und nicht zuletzt den Zeitgeschmack geprägt sind. Von großer Bedeutung sind darüber hinaus die Rahmenbedingungen der Fertigung: Sie reichen in Nordrhein-Westfalen von berufsbegleitenden Abendkursen, über Vollzeitkurse im Handwerksbildungszentrum in Münster bis zur Möglichkeit, sich an der Fachschule für Gestaltung, Fachrichtung Edelmetall, Schwerpunkt Schmuck und Gerät am Berufskolleg Ost der Stadt Essen, auf die Prüfung vorzubereiten. Hinzu kommen Faktoren wie die jeweiligen handwerklich-technischen Anforderungen, die Materialkosten und die Werkstattausstattung. Zudem setzen sich die angehenden Meister mit einem bestimmten Thema auseinander. So unterschiedlich die jeweiligen Entstehungszusammenhänge waren – so unterschiedlich sind die Meisterstücke. Eins aber eint sie: Sie alle sind meisterlich und erfüllen die hohen Anforderungen der jeweils zuständigen Meisterprüfungsausschüsse.
Für einige Jahrgänge wurde kein Meisterstück gefunden, unter anderem weil in den vergangenen Jahren die Meisterprüfung nur alle zwei Jahre stattgefunden hat. Deshalb fehlen in der Ausstellung einige Jahrgänge.
Hintergrund
Diese Ausstellung ist ein weiteres Ergebnis der inzwischen siebenjährigen Zusammenarbeit des LWL-Freilichtmuseums Hagen mit der Juwelier-, Gold und Silberschmiede-Innung für den Handwerkskammerbezirk Dortmund und dem Berufskolleg Ost der Stadt Essen. Sie bildet einen wichtigen Baustein im Jubiläumsjahr des Hagener LWL-Freilichtmuseums.
Dies ist die dritte Ausstellung im 50. Geburtstagsjahr neben der Ausstellung „Museumreif! Als Handwerk und Technik ins Freilichtmuseum kamen“, die die Geschichte der Museumsgründung erzählt und zahlreiche Objekte der Sammlung vorstellt. Die zweite ist die Fotopräsentation „Mein Freilichtmuseum!“. Sie zeigt private Erinnerungen der Museumsbesucher an 50 Jahre Freilichtmuseum. Mit der Ausstellung „50 Meisterstücke – 50 Jahre Goldschmiedekunst“ rückt nun ein einzelnes Handwerk in den Mittelpunkt des Interesses – in Form der Meisterstücke.
Pressekontakt: Uta Wenning-Kuschel, Tel. 02331 7807113
Autor:Uta Wenning-Kuschel aus Hagen |
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