Tür auf Tür zu im Stadttheater

24. November 2011
Stadttheater, 47051 Duisburg

"Eine sprechende Tür, eine Frau, die nur mal ganz kurz draußen war, und ein Chor, dem auf Grund von Sparmaßnahmen gekündigt wurde und der durch eine 400-Euro-Aushilfskraft ersetzt werden mußte - mit diesen drei Figuren erzählt Ingrid Lausund das Drama von Drinsein, Draußensein, Dabeisei-Wollen.

Für Anneliz lief alles gut. Doch von einem Moment zum andern ist die Tür, durch die sie täglich ein und aus ging, für sie verschlossen. Auf der Suche nach einer Erklärung beginnt für sie eine emotionale Achterbahnfahrt von Panik, Wut und Selbstzweifel, von Aufbegehren und Resignation. Kein Ansprechpartner, keine Begründung, keine Antwort," kündigt das Duisburger Stattheater das neue Stück der Bühnenautorin an.

Die Premiere gestern ist gut besucht, aber nicht ausverkauft. Viele vertraute Gesichte, die der regelmäßige Besucher beispielsweise schon mal als Schauspieler gesehen hat, sind hier vertreten.

Auf der Bühne: Eine Gitarre, ein Wattebausch, ein Stuhl und eine Lautsprecherbox machen die Dekoration aus.

Das Stück ist Sprechtheater im guten Sinne. Eine Handlung? Vordergründig ist sie Fehlanzeige. Das Stück lebt von seinem Witz, seinem Timing, der Charakterzeichnung und der Sprache.

Die Schauspieler liefern sicherlich eine ordentliche Leistung ab. Die Auseinandersetzung mit Scheinheiligkeit, Oberflächlichkeit und Verlegenheit im gesellschaftlichen Umgang miteinander hätte für meinen persönlichen Geschmack aber ruhig etwas genauer und tiefgründiger sein können. Aber egal. Dem Publikum gefällt`s.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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