Theatertreffen 2011 - ein Stück

6. April 2011
Stadttheater, 47051 Duisburg

"Mit dem Kopf schlage ich Nägel in den Boden" heißt ein Stück von Eric Bogodian, das bei uns in Duisburg in Rahmen des Theatertreffens 2011 seine deutschsprachige Erstaufführung erlebt. Tom Gerber spielt unter der Regie von Donald Berkerhoff. Das Schauspiel Essen ist bei uns zu Gast.

"Ein Mann, eine Bühne, ein Mikro und viele Geschichten. In kaleidoskopischen Rollenwechseln läßt der Schauspieler Tom Gerber bösartige Penner und abgestumpfte Geistliche zu Wort kommen, geschäftstüchtige Selbsthilfe-Gurus mit dem universalen Glücksversprechen als Sonderangebot im Gepäck, überforderte und frustrierte Verbraucher, bornierte Spießer, Egozentriker, Zyniker und jede Menge kruder Typen, die die Schnauze voll haben und sich endlich einmal ungefiltert den ganzen Rotz von der Seele schimpfen. Hier wird die Stand-up-Comedy auf ein neues, ungewöhnliches Niveau gehoben. Mit großer Lust, heißer Wut und tiefschwarzem Humor entlarvt Eric Bogosian, mehrfach ausgezeichneter US-Dramatiker und Comedian, die Gleichgültigkeit und die gedankelose Gier unserer neoliberalen Konsum-Gesellschaft," stellt das Programmheft das Stück vor.

Das Stück wird im Foyer III gegeben. Es ist Abendsport = Bergsteigen = Treppensteigen angesagt. Auch wenn einige Stühle frei bleiben, ist die Vorstellung gut besucht. Es kommt ein auffallend junges Publikum.

Das Publikum nervt. Es ist sehr unruhig. Warum der junge Mann vor mir unbedingt mit dem Knabberzeug rascheln muß, ist mir ein Rätsel. Wer sich in der Öffentlichkeit nicht benehmen kann, sollte auch nicht ins Theater gehen.

Von dem häufigen Gebrauch der Fäkalsprache mal abgesehen, fällt mir auch aus einem anderen Grunde der Zugang zu dem Stück schwer. Themen wie Sex & Drugs, also die menschliche Sexualität und Drogenkonsum, stehen viel zu deutlich im Vordergrund. Mir persönlich ist nicht so ganz klar, was an der Themenauswahl neu ist.

Das englischsprachige Original stammt aus dem Jahre 1994. In der deutschsprachigen Version sind viele tagesaktuelle Ereignisse aus dem Jahre 2011 enthalten. Inwieweit die deutsche Version damit dem Original gerecht wird, kann ich schlecht beurteilen. Ein bißchen mehr Pfiff hätte dem Stück schon gutgetan.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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