Kurt Schwitters’ URSONATE (entstanden 1922–1932)
Ein Sprachwunder im Kulturwunder der „Goldenen 20er Jahre“
Mit Thomas Frahm (Rezitation) und Gernot Schwarz (Filmcollage)
1916 entstand DADA als Reaktion auf die Gräuel des 1. Weltkriegs und deckte den Zynismus sinnstiftender Lehren auf: Religionen, Chauvinismus, Sozialdarwinismus, Rassenwahn. Bürgerkriege, Revolutionen, Putsche und ideologische Kämpfe nach 1918 bewiesen, dass missbrauchter Sinn nicht durch neue Sinnbehauptungen überwunden werden kann, sondern durch Aushebeln fataler Sinnlogik und spielerisches Neuentdecken freien Menschseins.
Schwitters entdeckte KOMPOSITION als neutrales Prinzip für eine freie Synthese aller Künste. So wünschte er sich auch seine „Sonate in Urlauten“ als Musik; doch Exil in der Hitler-Zeit, Krankheit und früher Tod verhinderten es.
Thomas Frahm hat 100 Jahre später eine musikalische Umsetzung für Stimme entwickelt, Fotograf Gernot Schwarz zeigt Dokumentarfilme aus dem Entstehungsjahrzehnt der Ursonate: Straßenleben, Bühnenkultur; und natürlich viel Kurt Schwitters, viel DADA, viel MERZ-Kunst! Die Rezitation der Ursonate begleitet diesen Stummfilm als Stimmklavier live.
Foto: © Gernot Schwarz
Eintritt frei(willig) - Hutveranstaltung mit empfohlener Platzreservierung: https://www.eventbrite.de/e/493555225967
Eine Veranstaltung im Rahmen der 44. Duisburger Akzente WUNDER
Autor:Heiner Heseding aus Duisburg |
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