Das Teatro Delusio in Duisburg

Die Familie Flöz gastiert am Sonntag, dem 15.5.2011 mit dem Stück Teatro Delusio im Duisburger Stadttheater. Die Vorstellung ist wirklich sehr gut besucht.

Bob, Bernd und Ivan arbeiten als Bühnenarbeiter. Aber nicht vor, sondern hinter der Bühne. Von den Brettern, die angeblich die Welt bedeuten, sind sie nur durch die Spärliche Kulisse und doch sehr weit entfernt. "Der sensible und kränkliche" Bernd sucht seine Erfüllung in der Literatur, findet sie dann aber doch ganz plötzlich in der verspäteten Ballerina. "Bobs Sehnsucht nach Anerkennung treibt ihn zu Triumpf und Zerstörung." Ivan ist Chef hinter der Bühne. Da er die Kontrolle im Theater nicht verlieren möchte, verliert er alles andere....

Hajo Schüler, Björn Leese und Paco Gonzalez spielen unter der Regie von Michael Vogel.

Die Familie Flöz hat ihre Wurzeln im Ruhrgebiet. Das Flöz ist die durch fruchtbare Einlagerungen wertvolle Schicht unter der Erde. Es gab dem ersten Stück der Truppe 1996 seinen Namen: "Familie Flöz kommt über Tage". Der Trupp ist aus der Folkwang-Hochschule in Essen hervorgegangen. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich ein Pool von Schauspielern, Musiker, Tänzern, Regisseuren, Maskenbauern, Lichtdesignern, Kostümbildnern, Regisseuren, Dramaturgen und anderen Leuten aus 10 Ländern. "Da es keine fest Truppe gibt, findet sich für jedes Stück ein neues Ensemble, das nicht nur das Stück, s ondern auch seine Arbeitsmethode im Laufe des Probenprozesses selbst entwickeln muß," berichtet das Theaterprogramm.

Das Teatro Delusio ist ein so genial komödiantisch-parodistisches Programm, wie es schon lange nicht mehr in Duisburg gab. Es gibt viele Slapstick-Elemente, die an Michael "Bully" Herwig, aber auch an die amerikanischen Klassiker (wie Buster Keaton) erinnern. Im Hintergrund sind oft Melodien aus Musical, Oper und Pop zu hören. Das Stück ist so humorvoll, daß das Publikum oft zu Gelächter hinreißen läßt und es sogar Szenenapplaus gibt. Einziger Wehmutstropfen: Die drei Schauspieler lassen sich nur zu einer einzigen Zugabe hinreißen, obwohl mehr gefordert wird.