Arthur Schnitzlers „Das weite Land“ – Tragikomödie in 5 Akten
Das Ensemble Companeras spielt in der Duisserner Notkirche
"Kein Gespenst überfällt uns in vielfältigeren
Verkleidungen als die Einsamkeit, und eine
ihrer undurchschaubarsten Masken heißt Liebe." (Arthur Schnitzler)
In den Jahren vor dem ersten Weltkrieg eroberten Schnitzlers Stücke die wichtigsten Bühnen Europas. Die Uraufführung der Tragikomödie „Das weite Land“ fand am 14. Oktober 1911 an neun europäischen Bühnen gleichzeitig statt.
Am 23. März 2019 ist Premiere in der Notkirche.
Große Hüte, lange Kleider bei den Damen, Anzug, Hut und Stock der Herren erinnern an die Belle Epoque. Die Akkordeon-Musik stammt von der 91-Jährigen Irmel Haverkamp. Diesmal spielt sie allerdings „aus der Konserve“.
Der Industrielle Friedrich Hofreiter und sein Kreis, man kann fast sagen, seine Anhängerschaft, vergnügen sich nach Kräften; immer wieder neue Liebesaffären dienen als kleine Fluchten vor der inneren Leere. Das Tennisspiel ist zentraler Zeitvertreib.
Wir können über die Ängste der Frau Wahl wohl lachen, über die Entschlossenheit der jungen Erna, im Leben Aufregung und Abenteuer statt Sicherheit und Frieden zu erfahren, schmunzeln, die Lebensphilosophie des Bankiers Natter und Friedrich Hofreiters lässt uns jedoch zutiefst erschrecken. Auf sie trifft Schnitzlers Aussage zu:
„Die Seele mancher Menschen scheint aus einzelnen, gewissermaßen flottierenden Elementen zu bestehen, die sich niemals um ein Zentrum zu gruppieren, also auch keine Einheit zu bilden imstande sind. So lebt der kernlose Mensch in einer ungeheuren und ihm doch niemals völlig zu Bewusstsein kommenden Einsamkeit dahin.“
Schnitzler hat mit seinen Werken Anstoß erregt. Sein erstes Theaterstück „Der Reigen“ z. B. unterlag lange Zeit der Zensur, später wurden Vorführungen teils gewaltsam behindert.
Bis heute jedoch bereichern uns die Werke dieses psychologischen Tiefenforschers (Sigmund Freud über Schnitzler). Schnitzler lässt uns mit Hilfe seiner Figuren die tiefsten Regungen und elementaren Widersprüche der menschlichen Seele sehen. So zeigt „Das weite Land“ eindringlich die Einsamkeit der Menschen inmitten des gesellschaftlichen Lebens des Wiener Fin de Siècle.
Termine in der Notkirche:
Sa. 23. März, 19.00 Uhr
So. 24. März 17.00 Uhr
So. 30. März 17.00 Uhr
Eintritt: VVK10/AK12€
Karten gibt es im Weltladen in Neudorf, Koloniestr. 92 (Öffnungszeiten: Mo-Fr 10.00 – 13.00 Uhr und 15.00 – 18.00 Uhr; Sa 10.00 – 13.00 Uhr)
Telefonisch unter 0151/56635084 oder per E-Mail: Ensemble.Companeras@gmx.de können Sie Karten vorbestellen. Unsere Einnahmen spenden wir für einen karitativen Zweck.
Weitere Informationen unter www.companeras.de.
Autor:Angelika Ortmann aus Duisburg |
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