Am Samstag, den 2. Oktober 2010, geben die Duisburger Philharmoniker ein besonderes, so noch nicht gesehenes Konzert: 20 Musiker spielen aus den Fenstern der Häuser in der St.-Johann-Straße in Duisburg-Hochfeld. Der Dirigent Norbert Killisch wird dabei inmitten des Publikums in der Straße stehen. Die St.-Johann-Straße ist ein Bestandteil des RUHR.2010-Projekts "2-3 Straßen" von Jochen Gerz, das typische Orte der Metropole Ruhr in den Mittelpunkt rücken möchte.
Gespielt werden Benjamin Brittens berühmte "Simple Symphony" und andere Klassiker des internationalen Repertoires. Ein Experiment?
Die Idee für das ungewöhnliche Konzert entstand in einem Gespräch zwischen dem Künstler Jochen Gerz und Dr. Alfred Wendel, Intendant der Duisburger Philharmoniker: „So eine musikalische Hausbesetzung hat sicher einen Überraschungseffekt und bringt eine intensive Begegnung mit den Bewohnern der Straße und darüber hinaus. Es ist das Geschenk der Philharmoniker an Hochfeld.“
2-3 Straßen ist ein Projekt der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. In den Städten Duisburg, Dortmund und Mülheim a. d. Ruhr wurden 78 Teilnehmern aus Deutschland, Europa und Übersee Wohnungen mietfrei zur Verfügung gestellt in “normalen” Straßen ohne Sehenswürdigkeiten, an Orten, die nicht untypisch sind für das Ruhrgebiet. Die neuen und alten Mieter und die Besucher der Ausstellung in den Straßen schreiben ein Jahr lang an einem gemeinschaftlichen Text an zur Verfügung gestellten Laptops. Ein Buch entsteht. Anfang 2011 wird es veröffentlicht. Jeder in den drei Straßen, gleich ob Bewohner oder Besucher, kann daran mitschreiben.
In der St.-Johann- und in der Saarbrücker Straße in Duisburg-Hochfeld leben seit Beginn des Kulturhauptstadt-Jahres 26 neue Bewohner aus Deutschland, Österreich, Italien, Russland und Japan. Sie sind Teil der Ausstellung 2-3 Straßen von Jochen Gerz. Sie alle schreiben an einem gemeinsamen Text der, zusammen mit anderen während des Projekts entstandenen Texten, Anfang 2011 in einem Buch veröffentlicht werden soll. Und sie stoßen kreative Projekte im Viertel an. Dietmar Cremer, Vorstandsvorsitzender der GEBAG in Duisburg: „Wir freuen uns auf dieses hoch spannende kulturelle und soziale Zusammenspiel!“
Eintritt frei, Parkmöglichkeiten vorhanden (Hochfelder Markt)
ÖPNV: vom Duisburger Hbf mit U-Bahn U903 Richtung Hochfeld, Ausstieg Pauluskirche, in Fahrtrichtung Kreuzung Wahnheimer Straße überqueren, links in Gravelottestraße, Sankt-Johann-Straße rechts, Saarbrücker Straße links
Autor:Harald Molder aus Duisburg |
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