Europa-Vortrag im Kleinen Prinzen

8. Dezember 2010
kleiner Prinz, 47051 Duisburg

"Neue Wege und Modelle für ein sozial gerechtes Europa" heißt eine Vortragsreihe, die das EUROPE DIRECT - Büro der Stadt Duisburg durchführt. Bei der Veranstaltung am 8. Dezember 2010 hält Claudia Menne, Leiterin des Bereichs Frauenpolitik beim DGB-Bundesvorstand in Berlin, den Impulsvortrag zur neuen Strategie der EU-Kommission für mehr Chancengleichheit von Frauen und Männern in Europa.

"Ende September 2010 hat die Europäische Kommission für die nächsten fünf Jahre eine Strategie für mehr Chancengleichheit von Männern und Frauen in Europa vorgestellt. Bis heute sind Frauen im Berufsleben nicht gleichgestellt. Im Durchschnitt verdienen sie in der EU 17 Prozent weniger als Männer und sind trotz gleicher Qualifikation in Führungspositionen stark unterrepräsentiert," führt die Pressemitteilung der Stadt in das Thema ein.

Nach Einschätzung von Menne ist in der Gleichstellungspolitik in den letzten Jahren Stillstand eingetreten. "Die gegenwärtige Strategie für die Jahre 2010 bis 2015 umfaßt die Punkte `wirtschaftliche Unabhängigkeit´, `Schutz der Würde und der Unversehrtheit´, `Gleiches Geld für gleiche und gleichwertige Arbeit´, `Gleichstellung in den Entscheidungsprozessen´, `Gleichstellung in der Außenpolitik´ und `Querschnittsfragen´. So soll die Gleichstellung von Männern und Frauen erreicht werden," berichtet.

Und wie soll das im täglichen Leben erreicht werden? Menne gibt Beispiele. Frauen sollen als Unternehmerinnen und Selbständige gefördert werden. Migrantinnen sollen gefördert und besser integriert werden. Die Kinderbetreuung soll ausgebaut werden. Männer und Frauen sollen sich für nichttraditionelle Berufe entscheiden. Es sollen mehr Frauen wählen gehen und es sollen mehr Frauen in den Parlamenten vertreten sein. Frauen und Männer sollen auch bei befristeter Arbeit, Leiharbeit und Teilzeit gleich bezahlt werden.

Der Vortrag ist sehr unausgewogen und zu einseitig auf die Frauen ausgerichtet. Dürfen auch Männer in hauswirtschaftlichen Berufen oder als Entbindungspfleger arbeiten? Menne beantwortet allein schon diese Frage nicht, obwohl sie im Plenum gestellt wird. Haben Frauen etwa Angst davor, daß hier Männer in angestammte Frauendomänen eindringen? Was die Gleichstellung der Geschlechter anbelangt, gibt es sicher noch viel Diskussionsbedarf.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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