Butterfahrt 5 Musik - Comedy im Steinhof Duisburg

26. April 2013
20:00 Uhr
Steinhof-Duisburg, 47259 Duisburg

Sie verkaufen keine Rheumadecken, keine Dosenwurst, keinen Brombeerwein. Die Jungs von Butterfahrt 5 bieten Music-Comedy für Fortgeschrittene. Sie schreddern Popsongs, hexeln Rock und streuen eine Prise Wahnsinn darüber. Die fünf Herren in den dunklen Anzügen und weißen Schuhen wirken auf den ersten Blick durchaus seriös. Wenn da nur nicht diese bekloppten Mützen wären. Wollenes aus Peru, kunstvoll gewirkt, ganz so, wie es Anden-Cowboys mögen, wenn sie mit Panflöte und Trommel in deutschen Fußgängerzonen den Condor fliegen lassen. Bei Butterfahrt 5 fliegen Möwen. Und die stehen auf „KISS".„I was made for loving You" im südamerikanischen Folkmäntelchen. Das ist schräg.Ebenso wie „Staying Alive" mit HipHop-Finale komisch oder der unter Starkstrom gemetzelte AC/DC-Kracher „TNT" charmant ist. Klassiker der Pop-Geschichte zu covern ist langweilig - ausweiden macht mehr Spaß. Auch dem Publikum. Der Humor ist das Schmier- und Gleitmittel, das die Gruppe so gut funktionieren lässt. Er ist mal leise, fast subtil, viel öfter jedoch skurril, manchmal gar anarchisch. Wenn sich der gesamte Blödsinn, den das Quintett so ausheckt dann noch mit rotzfrecher Clownerie paart, ist die Mischung perfekt. Den Rest besorgt die Musik. Und mit 30 Instrumenten lässt sich eine ganze Menge Musik machen. Bei Butterfahrt 5 stehen fünf Profis auf der Brücke, die mit Gitarre, Schlagzeug, Keyboards, Saxofon, Tuba, Klarinette, Querflöte, Ukulele, Panflöte und anderem Blas- und Zupfwerk sehr gut umgehen können. Im Tourgepäck haben die fünf ein zweistündiges Live-Programm mit den Hits der vergangenen 40 Jahre. Sehr vielfältig - musikalisch wie dramaturgisch. Butterfahrt 5 machen keine Stand-up-Comedy mit konzertanten Einlagen. Diese Truppe segelt hart am Wind. Hier stehen fünf Musikclowns an Deck, die auch mimisch und gestisch alles geben und gern mit Haarmützen und Gummiglatzen hantieren. Wer den Flamenco „Wind of change" der Scorpions überlebt, ohne mitzuklatschen und die Flenn-Persiflage auf Sinhead O'Connors „Nothing compares to you" verfolgt, ohne vor Lachen zu weinen, sollte besser nach Helgoland einschiffen. Da gibt's dann Rheumadecken, Dosenwurst und Brombeerwein.

Autor:

Christian Hogel aus Duisburg

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