Graue Hauptstadt Europas - Essen 2017

Altenessen feiert die Grüne Haupstadt 2017 in einer Luft voller Stickstoffdioxid und Feinstaub.
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  • Altenessen feiert die Grüne Haupstadt 2017 in einer Luft voller Stickstoffdioxid und Feinstaub.
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Auf der Gladbecker Straße und den Nebenstraßen stinkt es heute mal wieder bestialisch und man verkneift sich dort tiefe Atemzüge. Vorbei donnernde Lastkraftwagen katapultieren Wasserlawinen auf jene, die dort her laufen müssen und stetig maroder werdender Straßenbelag lässt Häuser derart vom Verkehr erschüttern, dass Putz von den Fassaden fällt. Währenddessen jubeln andere in diesen Tagen ein millionenschweres Projekt hoch und rufen von Agenturen kreierte Slogans zur Grünen Hauptstadt ins Volk. Dass die sogenannten Experten und Planer mit ihrem medienwirksamen Grün-Grün-Grün-Hochgejazze bei vielen Bürger keinen Blumentopf gewinnen können, liegt vor allem an der Untätigkeit in puncto gesunder Umwelt im Essener Norden.

Applaus für das Gänseblümchen an der Köttelbecke, Klatsche für den Bürger

Die Grüne Hauptstadt Europas ist noch gar nicht offiziell eröffnet, aber schon jetzt hat man das Gefühl, dass jede uralte Eiche oder jedes Gänseblümchen an der Köttelbecke zum neuen Highlight avanciert. Da tut es richtig gut, dass endlich auch kritische Stimmen, wie die von WAZ-Redakteur Frank Stenglein laut werden. Wir sollten Kritik zum Anlass nehmen, um darüber nachzudenken und zu diskutieren, welche Maßstäbe wir an dieses Projekt setzen. Karierte Maiglöckchen und alte Bäume in neuem LED-Licht machen die Stadt nicht lebenswerter, geschweige denn gesünder.

Feinstaub-, Gefühls- und andere Messungen

Das Organisationsteam der Grünen Hauptstadt Europas muss sich auch daran messen lassen, was es gegen Umweltgifte tut. Leider macht sich die Stadt Essen in diesem Punkt behaarlich aus dem (Fein-)Staub und fällt durch Nichtstun auf. Das ist einer Grünen Hauptstadt nicht würdig und stellt die Ernsthaftigkeit des gesamten Projektes in Frage.

Der Oberbürgermeister muss handeln!!!

Altenessen und seine "giftige Straßen" hatte man bei der Planung zur Grünen Hauptstadt nicht auf dem Schirm. Auch wenn es woanders in Essen nun ein ganzes Jahr rote Rosen oder grüne Gurken regnen soll, wird es den Verantwortlichen schwer fallen, am Thema "Gifte in Altenessen" vorbei zu kommen. Weder Emschernixe, noch Schnippeldisco, weder Grugapark, noch Plastiktüten-Kunst werden darüber hinweg täuschen, dass in Essen noch viele Ecken grau sind.

Altenessen feiert die Grüne Haupstadt 2017 in einer Luft voller Stickstoffdioxid und Feinstaub.
Blümchen für die einen, ...
Dicke Luft in Altenessen.
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Susanne Demmer aus Essen-Nord

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9 Kommentare

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Sabine Hegemann aus Essen-Steele
am 11.01.2017 um 19:14

sehr richtig..Auch Freisenbruch oder Kray..sind oft dunkelgrau..Leerstand..marode Strassen..Müll..Gammel..hurra..Aber am Baldeneysee und inne Gruga gehsse echt auf Rosen gebettet..
aber der Giftschredde umme Ecke is schonma wech..dat ist toll...und wenn die Köttelbecke ersma innet Rohr gelecht ist..und dat Umfeld begrünt is..na denn..nochen Pluspunkt!
Wir sind dat Ruhrgebiet..die Droge die uns süchtig macht...naja..wahrscheinlich eher high vonne Abgase..wow..da seh ich dat echt ganz rosa...

Gelöschter Nutzer
am 11.01.2017 um 21:54
Gelöschter Kommentar
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ANA´ stasia Tell aus Essen
am 14.01.2017 um 00:20

...es TUT sich ja auch was´...
man darf eben nur nicht alles klein und platt reden´...!
Es geht nicht von jetzt auf Gleich, logisch, und klar gibt es NICHT nur ander Gladbecker Straße und/oder in Altenessen schlechthin diese "Belastungen"/Probleme, logisch, Essen ist und bleibt eine große Ruhrgebietsstadt, mit viel Industrie, und die "sündigen" Vergangenheiten werden uns eben immer wieder einholen...wie in anderen Städten übrigens auch ...

dennoch, ja, ICH freue mich auch über jedes "Gänseblümchen" an der "Köttelbecke" oder wo auch immer ...

nichtsdestotrotz muss auch endlich MEHR SINNVOLLES gegen die Feinstaubbelastung... etc. in diesen von Dir genannten Ecken, liebe Susanne, getan werden, keine Frage!