Sparkasse stellte mit Blick in die Zukunft Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr vor
„Trotz extremer Zeiten noch zufrieden“

Der Sparkassenvorstand blickte beim Bilanzgespräch zuversichtlich in die Zukunft. V.l. Ulrich Schneidewind, Dr. Joachim Bonn und Helge Kipping.
Foto: Reiner Terhorst
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Im Jahr des 175-jährigen Bestehens der Sparkasse Duisburg gibt die Jahresbilanz für das vergangenen Geschäftsjahr angesichts „extremer Zeiten“ zwar keinen Anlass zu unbedingten Jubelstürmen, doch kann sie als „durchaus zufriedenstellend“ bezeichnet werden.

„Einerseits sind die erneut deutlich gestiegenen Kundeneinlagen ein erfreulicher Vertrauensbeweis“, so Sparkassenchef Dr. Joachim Bonn, „andererseits müssen wir diese Einlagen zum Teil bei der Bundesbank zu Negativzinsen anlegen, was zwangsläufig Gewinneinbußen bedeutet.“ Allerdings wird die Sparkasse Duisburg diese Negatinzinsen nicht an die Kunden weitergeben. Der Kreditbestand wuchs um etwa 76 Millionen Euro. Dabei stiegen insbesondere die privaten Wohnungsbaukredite spürbar an. Insgesamt erhöhte sich die Bilanzsumme um fast 180 Millionen Euro Euro auf 5,79 Milliarden Euro. Der Bilanzgewinn betrpügt 4,5 Millionen Euro. „Das Geschäftsjahr 2018 war für die Sparkasse Duisburg durchaus von gegenläufigen Tendenzen geprägt“, erläutert Bonn, „die Beratung unserer Kunden konnte weiter ausgebaut werden und in der Folge stiegen dann auch die Abschlüsse im Wertpapier- und Versicherungsgeschäft.“ Ebenso erfreulich sei die ganz besonders niedrige Ausfallrate im Kreditgeschäft.

Auch dort spiegele sich das Vertrauen der Kunden in das städtische Geldinstitut wieder. „Das Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbständigen wuchs. Durch von der Sparkasse unterstützte Existenzgründungen wurden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen“, freut sich Vorstandsmitglied Helge Kipping. Ein Zukunftsthema sei nach wie vor das relativ neue Geschäftsfeld Unternehmensnachfolge. Kipping: „In der Region ist jeder zweite Firmeninhaber über 50 Jahre. Da könnten wir ein riesiges Nachfolgeproblem bekommen. Dem wirken schon jetzt entgegen.“

Verschärfter Wettbewerb

Spürbar angestiegen sind auch die privaten Immobilenkredite. Die Kunden investierten vor allem in selbst genutzte Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Das werde sich angesichts der neu ausgewiesenen Baugebiete im Süden der Stadt auch fortsetzen, meint Kipping. Bei den privbaten Konsumkrediten, so Ulrich Schneidewind, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, machte sich zwar der verschärfte Wettwebwerb, gerade auch durch Kreditangebote im Internet, bemerkbar, „aber wir konnten uns auf hohem Niveau behaupten.“

„Im Gegenzug“, so ergänzt Joachuim Bonn, „hatten wir 2018 das aus Sicht der deutschen Börsen schlechteste Börsenjahr seit der Finanzkrise im Jahr 2008. Der Bilanzgewinn ist unter diesen Vorzeichen noch akzeptabel.“ Wichtig für die Sparkasse Duisburg sei Es diesem Zusammenhang, dass man das gesellschaftliche Engagement auch in 2019 unverändert beibehalten könne. Vereine, Schulen, Kindergärten, kirchliche Einrichtungen, Veranstaltungen und nicht zuletzt die Trägerkommunen Duisburg und Kamp-Lintfort erhalten wie im Berichtsjahr auch weiterhin namhafte Zuwendungen.

Verstärkte Digitalisierung

Der Digitaliserung war, ist und bleibt zudem der Trend der Zukunft: „Im Januar 2017, so der Sparkassenchef im Bilamzgespräch, „hatten wir mit der Eröffnung unseres Kunden-Service-Centers einen großen Schritt zur digitalen Erreichbarkeit gemacht. Darauf aufbauend haben wir Anfang März unser Digitales-Beratungs-Center in Betrieb genommen, das uns nahezu rund um die Uhr erreichbar macht.“

Auch an der Verbesserung der internen Prozesse mit dem Ziel einer für die Kunden schnelleren Geschäftsabwicklung wird intensiv gearbeitet. Die Sparkasse hat ein sogenanntes Digitalteam mit rund 25 Mitarbeitern installiert, die neben ihrer normalen dienstlichen Tätigkeit neue EDV-technische Entwicklungen auf ihre Einsetzbarkeit bei der Sparkasse Duisburg prüfen und die Umsetzung initiieren und begleiten.

Neue Standorte

Planmäßig verläuft auch die weitere Umsetzung des Standortkonzepts. Nachdem im vergangenen Jahr die Geschäftsstelle Wanheimerort modernisiert wurde, soll noch in diesem Jahr in Walsum der Start der Bauphase zur Umgestaltung des jetzigen Beratungscenters in ein Kompetenz-Center mit einem umfangreichen Leistungsspektrum ähnlich wie schon in Bergheim erfolgen. Für das neue Kompetenz-Center in Hamborn habe man nun ein passendes Grundstück an der Duisburger Straße gegenüber dem Rathaus gefunden. Für diesen Standort laufen zurzeit abschließende Gespräche mit der Denkmalbehörde und der Stadtplanung bezüglich des endgültigen Baukörpers.

Ebenfalls weit gediehen sind die Gespräche mit der Stadt für den neuen Standort am Sittardsberg. Auch in Neudorf wurde bereits ein passendes Grundstück gefunden. Hier sei man mit der Gebag in Gesprächen bezüglich einer Grundstücksentwicklung. In Hochemmerich soll in Kürze die Inbetriebnahme der neuen, modernen und anforderungsgerechten Geschäftsstelle am Markt erfolgen.

175 weitere Jahre

Abschließend, so der Vorstand augezwinkend im Jubiläumsjahr: „Wir wollen auch in den nächsten 175 Jahren erfolgreich für unsere Kunden und die Bürger am Markt agieren.“

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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