emErzeugung bis 2035
Stadtwerke setzen die Energiewende vor Ort um

Die Stadtwerke Duisburg trotzten den schwierigen Zeiten während der Pandemie und erzielten einen Gewinn von 34,6 Millionen Euro. | Foto: Frank Usche
  • Die Stadtwerke Duisburg trotzten den schwierigen Zeiten während der Pandemie und erzielten einen Gewinn von 34,6 Millionen Euro.
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  • hochgeladen von Marcel Faßbender

Die Stadtwerke Duisburg AG hat im Vergleich zum Jahr 1990 ihre CO2-Emissionen schon um mehr als 70 Prozent reduziert. Die Dekarbonisierung der Strom- und Wärmeerzeugung hin zu einem emissionsfreien Erzeugungspark steht weiterhin zentral im Fokus des lokalen Energiedienstleisters und bestimmte auch die Aktivitäten im Geschäftsjahr 2021.

„Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2038 aus der Kohleverstromung auszusteigen. Das haben wir in Duisburg schon 2018 erfolgreich geschafft. Wir haben deshalb bereits das nächste Ziel vor Augen: Bis 2035 wollen wir für Duisburg eine emissionsfreie Fernwärmeerzeugung realisieren“, sagt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg AG.

Drei wichtige Projekte für den Umbau der Erzeugung

Im Jahr 2021 haben gleich drei Projekte beim Umbau des Erzeugungsparks wichtige Meilensteine erreicht. So ist der Bau des neuen Großblockheizkraftwerkes am Standort des ehemaligen Kohlekraftwerkes an der Bungertstraße so weit fortgeschritten, dass die Anlage voraussichtlich im Herbst 2022 in Betrieb gehen kann und einen signifikanten Beitrag zu ressourcenschonender Strom- und Wärmeproduktion leisten wird. Die Stadtwerke Duisburg investieren rund 40 Millionen Euro in das Projekt, das Strom für rund 68.000 Haushalte bereitstellen kann. Das Blockheizkraftwerk ist technisch zudem in der Lage, auch anteilig Wasserstoff als Energieträger zu nutzen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die Stadtwerke Duisburg zudem den Zuschlag zum Bau einer innovativen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage an der Kläranlage im Stadtteil Huckingen erhalten. Mit Hilfe zweier großer Wärmepumpen wird dort die Restwärme im bereits geklärten Abwasser genutzt, um sie dem Fernwärmenetz zuzuführen. Zur Gesamtanlage gehören außerdem zwei Blockheizkraftwerksmodule und ein elektrischer Wärmeerzeuger, die an der Bungertstraße gebaut werden. Die Stadtwerke Duisburg investieren rund 20 Millionen Euro in die Anlage, die im Jahr 2024 in Betrieb gehen soll.
Als drittes großes Projekt untersuchen die Stadtwerke Duisburg gemeinsam mit Partnern die Potenziale der Tiefengeothermie in Duisburg und Umgebung. Die Wärme aus tiefen Gesteinsschichten soll nutzbar gemacht werden, um die Fernwärmeversorgung in Duisburg nachhaltiger und emissionsärmer zu machen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt mit 500.000 Euro. Im Jahr 2023 soll die fertige Machbarkeitsstudie vorliegen, aus der dann konkrete Projekte zur Umsetzung entwickelt werden.

Bilanz 2021: 34,6 Millionen Euro Gewinn

Insgesamt investieren die Stadtwerke Duisburg und ihre Tochterunternehmen an vielen Stellen in der Stadt viele hundert Millionen Euro in den kommenden Jahren in die Versorgungsinfrastruktur. 32,9 Millionen Euro waren es allein im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Netze Duisburg GmbH als Tochtergesellschaft der Stadtwerke Duisburg und Betreiberin der Versorgungsnetze in Duisburg investierte im Jahr 2021 rund 66,6 Millionen Euro in die Versorgungsinfrastruktur in den Sparten Strom, Gas, Wasser und Fernwärme.
Trotz erheblicher Investitionsaufwendungen haben die Stadtwerke Duisburg auch 2021 einen deutlichen Gewinn in Höhe von 34,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Umsatzerlöse kletterten um 800 Millionen Euro auf 2,4 Milliarden Euro. Der Grund dafür liegt vor allem in der hohen Dynamik auf dem Energiemarkt und den rasant steigenden Beschaffungspreisen. Durch zahlreiche Aktivitäten im Energie-Handelsgeschäft, wuchsen die Umsatzerlöse im abgelaufenen Jahr stark an. „Die Stadtwerke Duisburg stehen auch in Krisenzeiten für Stabilität und Kontinuität. Die Versorgungssicherheit der Menschen in unserer Stadt ist stets gewährleistet und gleichzeitig entwickeln die Stadtwerke innovative Lösungskonzepte für die Versorgungsinfrastruktur von morgen“, sagt Oberbürgermeister Sören Link, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg AG ist.
Die Stadtwerke werden auch in den kommenden Jahren weiter erheblich in die Versorgungsinfrastruktur investieren. Zugleich sind sie in vielen innovativen Projekten als Partner beteiligt. „Wir gehen davon aus, dass Duisburg erhebliche Potenziale hat, ein entscheidender Standort bei der Entwicklung, Erprobung und Etablierung der Wasserstofftechnologie zu werden. Als Energieversorger, Energieerzeuger und Energieverteiler beteiligen wir uns deshalb an zahlreichen Projekten in diesem Bereich“, erklärt Andreas Gutschek, Vorstand für Infrastruktur und Digitalisierung bei den Stadtwerken Duisburg.

1.154 Beschäftigte bei den Stadtwerke-Unternehmen

Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben große Teile der Belegschaft der Stadtwerke Duisburg und ihrer Tochterunternehmen im Homeoffice gearbeitet. „Unsere Beschäftigten haben sich an die digitalen Arbeitsbedingungen sehr schnell gewöhnt und die Gegebenheiten gut angenommen. Ich bin stolz auf den Erfolg, den alle Beschäftigten gemeinsam unter diesen Bedingungen erwirtschaftet haben. Mein besonderer Dank gilt aber natürlich allen Kolleginnen und Kollegen, die auch in den Zeiten hoher Infektionszahlen und Inzidenzen vor Ort in unseren Erzeugungsanlagen oder bei unseren Kundinnen und Kunden dafür gesorgt haben, jederzeit eine bestmögliche Versorgung sicherzustellen“, sagt Arbeitsdirektor Axel Prasch. 1.154 Beschäftigte (Stand 31.12.2021) zählte die Belegschaft bei den Stadtwerken und ihren Tochterunternehmen Netze Duisburg GmbH, Stadtwerke Duisburg Energiehandel GmbH und Stadtwerke Duisburg Metering GmbH.
83 Auszubildende (Stand 31.12.2021) beschäftigen die Stadtwerke Duisburg zudem. Für Arbeitsdirektor Axel Prasch ist die Ausbildung im eigenen Haus der beste Weg, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. „Die jungen Menschen heute zu gewinnen und dauerhaft im Unternehmen zu halten, muss unser Ziel sein. Wir konkurrieren auf dem Arbeitsmarkt mit vielen anderen Unternehmen um wenige Fachkräfte. Darüber hinaus sehen wir es als kommunales Unternehmen als unsere Verantwortung, qualitativ hochwertige Ausbildung für möglichst viele junge Menschen in Duisburg anzubieten“, so Prasch.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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