Zwei neue Brücken für den OB-Karl-Lehr-Brückenzug
Millimeter-Arbeit

Foto: Bartosz Galus
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Als eine von drei Nord-Süd-Verbindungen Duisburgs ist der Karl-Lehr-Brückenzug elementar für den innerstädtischen Verkehr. Die alte Hafenkanalbrücke sowie die Ruhrbrücke werden durch zwei neue Brücken ersetzt. Diese werden innerhalb der nächsten drei Wochen zu ihren vorläufigen Standorten "eingeschwommen".

Auch Brücken haben ihr „Verfallsdatum“. Das der alten Hafenkanalbrücke und der Ruhrbrücke ist für den Jahreswechsel 2023/24 angedacht. Bei stetig steigender Verkehrsbelastung bestand Handlungsbedarf. Die neuen Brücken sollen diese Funktion zukünftig erfüllen. Doch zuvor gilt es, die über achttausend Tonnen Stahl aufzuladen und an ihre provisorischen Positionen neben ihre Vorgängerbrücken zu transportieren.
Um sich einmal die Dimensionen des Brückentransports vor Augen zu führen, helfen folgende Zahlen: Die neue Hafenkanalbrücke hat eine Länge von 125 Metern und ein Gesamtgewicht von circa 3.650 Tonnen. Und damit ist sie noch „Die Kleine“. Denn die Ruhrbrücke bringt es inklusive ihrer Vorlandbrücke auf eine Länge von 182 Metern und wiegt über 5.200 Tonnen. Alle 88 Einzelteile aus europäischem Stahl wurden auf der Vormontagefläche von dem Unternehmen Max Bögl zusammengeschweißt. Die Herausforderung besteht nun darin, die Stahlgiganten millimetergenau über die Ruhr in Position zu fahren. Dies geschieht mittels eines 100 meterlangen Schwimmhohlkörpers, „Ponton“ genannt.
„Der Karl-Lehr-Brückenzug ist eine der Hauptverkehrsadern in Duisburg. Nach dem erfolgreichen Einschwimmen der beiden Brücken sind wir einen großen Schritt weiter, diese zentrale Verbindung fit für die Zukunft zu machen“, erklärte Oberbürgermeister Sören Link.
Insgesamt 148 Millionen Euro kostet die Sanierung des Brückenzuges. Die Fertigstellung der Brücken soll zu Jahresbeginn 2024 abgeschlossen sein. Anschließend werden die alten Brücken zurückgebaut und die neuen auf deren Position versetzt. Dies soll bis 2025 geschehen.
Das Einschwimmen der Brücken ist ein Genauigkeitsakt. Selbst der vorangehende Schritt, das Aufladen der Brücken auf den Ponton, geschieht nur mit einer Geschwindigkeit von 5,5 Millimeter pro Sekunde, erklärte Arthur Brakowski von den projektleitenden Wirtschaftsbetrieben. Der Transport der Hafenkanalbrücke wird zwölf Tage in Anspruch nehmen, die Verfrachtung der Hafenkanalbrücke wegen des kürzeren Weges nur vier Tage. Die Positionierung der beiden Brücken wird allerdings Auswirkungen auf den Verkehr haben.
An den kommen drei Wochenenden (18 bis 20. November, 25 bis 28. November und 3 bis 5. Dezember) wird der Karl-Lehr-Brückenzug für Fußgänger, Radfahrer, den gesamten Kfz-Verkehr sowie den öffentlichen Nahverkehr gesperrt sein. Umleitungen für diese Zeiten sind ausgeschildert. Während der Brückensperrung dürfen die Bahnen der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) zum Überqueren der Brücke zwischen den Haltestellen „Albertstraße“ und „Vinckeweg“ kostenlos genutzt werden.

Sperrungstermine, OB-Karl-Lehr-Brückenzug:

- Freitag, 18. November, 0 Uhr, bis Sonntag, 20. November, 23.59 Uhr,
- Freitag, 25. November, 12 Uhr, bis Montag, 28. November, 12 Uhr, sowie
- Samstag, 3. Dezember, 0 Uhr, bis Montag, 5. Dezember, 23.59 Uhr

Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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