Gebäudereiniger-Tarifkommission der IG BAU stimmt Einigung zu
Elf Prozent mehr Einkommen ab dem 1. Januar 2026. / Ab Herbst 2025 Verhandlungen über Jahressonderzahlung.
Die zuständige Bundestarifkommission der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat jetzt der kürzlich mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks getroffenen Tarifeinigung zugestimmt. Die große Tarifkommission der Arbeitgeber hatte schon in der vergangenen Woche ihr Plazet gegeben, damit ist der Weg endgültig frei für den neuen Tarifvertrag. Er sieht vor, dass die Einkommen der Reinigungskräfte vom 1. Januar 2025 an um 0,75 Euro pro Stunde steigen, ein Jahr später noch einmal um denselben Betrag. In der untersten Lohngruppe 1 sind das dann 15 Euro pro Stunde. In den Lohngruppen 6 und 7 erhöht sich der Stundenlohn erst um 0,95 Euro und im zweiten Schritt um 0,75 Euro, damit beträgt dann der Branchenmindestlohn bei den Glas- und Fassadenreiniger*innen (Lohngruppe 6) am Ende 18,40 Euro. Die Ausbildungsvergütungen werden ab 1. Januar 2025 im ersten Lehrjahr um 100 auf 1000 Euro, im zweiten um 115 auf 1150 Euro und im dritten wiederum um 100 auf 1300 Euro angehoben. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Dazu wurde rechtsverbindlich vereinbart, im Herbst 2025 über eine Jahressonderzahlung für Gewerkschaftsmitglieder zu verhandeln.
"Wir haben in dieser politisch schwierigen und instabilen Zeit einen guten Kompromiss erzielt. Für die Beschäftigten bedeutet dies ein weiterhin gesichertes und zusätzlich erhöhtes Einkommen, schon ab 1. Januar 2026 sind dies elf Prozent mehr in der untersten Lohngruppe. Wir werden jetzt unsere ganze Kraft und Konzentration auf die im Herbst nächsten Jahres beginnenden Verhandlungen über die Jahressonderzahlung richten, denn da muss noch ordentlich etwas auf den Tisch. Diese zusätzliche Anerkennung für ihren Einsatz wollen auch die Reinigungskräfte endlich erhalten", sagt Ulrike Laux, Verhandlungsführerin und Vorstandsmitglied der IG BAU.
Das Gebäudereinigungs-Handwerk ist mit über 26 Milliarden Euro Jahresumsatz ein bedeutender Wirtschaftszweig und mit rund 700 000 Beschäftigten das größte Handwerk in Deutschland. Etwa 500 000, davon ein Großteil Frauen, bekommen lediglich den Branchenmindestlohn. Er beträgt derzeit 13,50 Euro, für Glas- und Fassadenreiniger*innen beläuft er sich auf 16,70 Euro. In den Betrieben des Bundesinnungsverbandes sind rund 80 Prozent aller Beschäftigten angestellt.
Weitergabe Presseinfo der IG Bauen-Agrar-Umwelt
Autor:Theodor Groesdonk aus Duisburg |
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