Wie eine Duisburger Buchhandlung gegen die Corona-Krise kämpft
Erste Läden dürfen wieder öffnen: "Die Sicherheit geht absolut vor"
Ab Montag dürfen viele Läden wieder öffnen. Friseure und Gastronomen zählen nicht dazu. Auch die Buchhandlung Scheuermann in der Duisburger Innenstadt kann wieder Kunden empfangen. Von Normalität kann aber auch da keine Rede sein.
"Bücher öffnen Welten" so das Motto der Traditions-Buchhandlung Scheuermann auf dem Sonnenwall. Nun dürfen sich hier zumindest ab Montag erst einmal wieder die Türen öffnen, allerdings unter ganz konkreten Sicherheitsbedingungen, erklärt Chefin Elisabeth Evertz: "Wir werden die Zuströme begrenzen, lenken und Absperrungen machen. Dazu gibt es klare Vorschriften vom Handelsverband und von der Berufsgenossenschaft, wie viele Menschen hereindürfen und das alles gut ausgeschildert wird."
Dazu habe man sich schon einige Gedanken gemacht: Die Sitzgelegenheiten der Buchhandlung, die sonst zum Verweilen und Stöbern einladen, werden abgeschafft. Ein "Spuckschutz" und ausreichend Desinfektionsmittel sollen die Mitarbeiter schützen. "Wir müssen die Kunden und die Gesellschaft schützen, aber auch uns. Wenn bei uns Corona ausbricht, steht der Betrieb wieder still, und das können wir uns auf keinen Fall leisten", erzählt Evertz.
Mehr Versand nach Hause
Die Buchhandlung setzte jetzt vor allem auf den kostenfreien Versand von Büchern, man wolle keine Anreize schaffen, dass die Menschen in die Stadt kommen. "Es geht ja jetzt nicht darum, die Geschäfte zu füllen, sondern besonnen zu bleiben. Wir ermuntern die Menschen, nach Hause liefern zu lassen."
Hohe Umsatzeinbußen wie viele andere Geschäfte konnte die Buchhandlung noch nicht beklagen: "Wir konnten es gut abfedern, weil wir einen sehr hohen Anteil an Stammkunden haben, die sehr schätzen, was wir tun und uns die Treue halten. Wir haben viel Zuspruch bekommen und Unterstützung erhalten, in dem zum Beispiel vor Ostern viele Gutscheine gekauft wurden. Viele Kunden bestellen ihre Bücher weiterhin bei uns", freut sich Evertz weiter und blickt in die Zukunft: "Wir gucken jeden Tag wie es ist, und wenn es zu viel ist, werden wir auch wieder Rückschritte machen. Die Sicherheit geht absolut vor. Wir hoffen, dass die Kunden besonnen bleiben und die Abstandsregeln beachten."
Kreativität und Durchhaltevermögen werden weiterhin gefragt sein, und wenn die Regeln nicht eingehalten werden, hätte Evertz noch eine weitere Idee: "Zur Not kann man auch einen Tisch in die Tür stellen und darüber dann Sachen hinausreichen."
Wir hörten uns bei drei weiteren Unternehmen in der Region um, wie sie die Coronakrise meistern. Die komplette Geschichte gibt es online unter www.lokalkompass.de/1349694.
Text: Florian Boos
Autor:Lokalkompass Duisburg aus Duisburg |
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