LVR-Helen-Keller-Schule und die Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung unterstützten im LVR-Wohnverbund Könzgenplatz
"Ein dickes Dankeschön"
Alles an ihrem Arbeitsplatz kennt Christiane Schnitzler-Gürke wie ihre Westentasche. Die Abläufe natürlich und vor allem ihre Kinder. Christiane Schnitzler-Gürke ist Krankenschwester an der LVR-Helen-Keller-Schule, die auf die Förderung der körperlichen und motorischen Entwicklung spezialisiert ist. „Hier weiß ich, was jedes Kind hat, was es braucht, was zu tun ist, wenn eins zum Beispiel einen epileptischen Anfall hat.“ In den vergangenen Wochen hat die Krankenschwester neue Erfahrungen gesammelt. Als wegen der Corona-Pandemie die Schulen, die Werkstätten und die LVR-Heilpädagogischen Zentren (LVR-HPZ) schlossen, ging sie zur Unterstützung des Teams in einen LVR-Wohnverbund. Und so gerne sie ihren Job in Essen mag - das, was sie im LVR-Wohnverbund am Könzgenplatz in Duisburg-Röttgersbach erlebt hat, „war eine ganz herrliche Erfahrung.“
Dabei ist sie nur zögerlich an die Sache herangegangen. Ursprünglich hatte sie in Rees oder Emmerich aushelfen sollen - für die Duisburgerin eine tägliche Strecke von mehr als 70 Kilometern. „Doch dann stellte sich heraus, dass dort bereits genug Unterstützung vorhanden war.“ Unterstützung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den LVR-Wohnverbünden war notwendig, weil alle Bewohnerinnen und Bewohner zuhause waren und nicht in den Werkstätten oder den LVR-HPZ. Da aber auch die reguläre Arbeit weiterlief, kamen Beschäftigte aus anderen LVR-Einrichtungen und auch von anderen Trägern als Verstärkung in die Häuser. Svenja Kersken, die Teamleiterin im LVR-Wohnverbund am Könzgenplatz, ist mehr als dankbar für die Hilfe. „Ich weiß gar nicht, wie wir das sonst hätten schaffen können, das war Gold wert. Ich bin nach wie vor total begeistert davon.“ Von allen aus ihrem Team, von allen Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses „ein dickes Dankeschön“.
„Besondere Zeiten erfordern eben besondere Maßnahmen“, sagt sie. Durch das zusätzliche Personal habe ein mehr oder weniger normaler Rhythmus aufrechterhalten werden können. Gerade für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen sei die gewohnte Tagesstruktur unglaublich wichtig, sie gebe ihnen Sicherheit. Viele kreative Angebote habe es gegeben, Werkstattmitarbeiter hätten zudem die Arbeit aus der Werkstatt mitgebracht. Hier hat auch Christiane Schnitzler-Gürke die Menschen unterstützt. Außerdem begleitete sie sie in den Pausen, ging mit ihnen spazieren, half bei der Vorbereitung der Mahlzeit, um nur einige Beispiele zu nennen.
Viele neue Leute im Haus, das muss für das Stammteam eine Herausforderung gewesen sein. Die Schulkrankenschwester lobt das Miteinander: „Alle waren sehr hilfsbereit, ich habe mich gut aufgenommen und aufgehoben gefühlt. Ein echt harmonisches Klima, eine gute Atmosphäre.“ Und für sie, sagt sie noch einmal, „sei es eine herrliche Erfahrung“ gewesen. „Man musste sich ständig auf neue Situationen einstellen, Unbekanntes meistern. Ich bin in eine Materie eingetaucht, die ich bisher nicht kannte. Ich würde es jederzeit wieder machen.“
Das ist auch die Einstellung von Kirstin Ritter. Die Sozialhelferin, die als Gruppenleiterin für Menschen mit herausforderndem Verhalten in der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WFBM) beschäftigt ist, fand es „sehr interessant zu sehen, wie unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen privat leben. Man kann manche Dinge besser verstehen, zum Beispiel, warum verhält sich der eine jetzt gerade so und der andere wieder so.“ Sie habe viele neue Eindrücke mitgenommen. Und auch Erfahrungen: „Es ist super wichtig, dass Wohnheim und Werkstatt sehr eng zusammenarbeiten. Eine ständige Kommunikation ist da A und O.“
Autor:Yvonne de Mür aus Kleve |
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